Wie funktioniert eigentlich ein Lichtschwert? Fragen wie diese beantwortet Dr. Hubert Zitt am Mittwoch in Bremen.Foto: pv Wie funktioniert eigentlich ein Lichtschwert? Fragen wie diese beantwortet Dr. Hubert Zitt am Mittwoch in Bremen.Foto: pv
Wissenschaft

Wie funktionieren eigentlich Lichtschwerter?

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Im Kino sorgt gerade mit „Rogue One“ der jüngste Star-Wars-Titel für klingelnde Kassen. Dr. Hubert Zitt ist Wissenschaftler – und untersucht die Technik hinter den Filmeffekten. Am Mittwoch referiert er in Bremen.

„Dieses Schiff machte den Korsalflug in weniger als zwölf Parsec“ – Star-Wars-Zitate wie dieses sind für Hubert Zitt gerade zu eine Einladung. Der promovierte Elektro-Ingenieur und Professor an der Fachhochschule Karlsruhe nimmt die Technik und die Physik in den popkulturell wichtigsten Science-Fiction-Abenteuern genau unter die Lupe, um seine Ergebnisse anschließend in unterhaltsamen Vorträgen nicht nur Film-Fans weiterzugeben.

„Star Wars ist ein Weltraummärchen“, betont Zitt. Darüber, wie realistisch die dargestellte Technik ist, hätten sich die Macher zumindest in den ersten Teilen keine Gedanken gemacht. Ganz anders sehe es bei Star Trek aus: „Aber diese Serie zeigt eben auch die Möglichkeit einer menschlichen Zukunft“, erklärt Zitt den Unterschied.

Film im irdischen Faktencheck

Star Wars hingegen spielt nicht nur in einer weit entfernten Galaxis, sondern auch in der Vergangenheit. Trotzdem unterzieht der Wissenschaftler Lichtschwerter und Hologramme nur zu gern einem irdischen Faktencheck.

„Mit einigen Klimmzügen kann man sogar erklären, wie ein Lichtschwert funktioniert“, sagt der 53-Jährige. Die mächtigen Waffen müssten wohl eher mit Plasma als mit Lasern funktionieren, ist Zitt überzeugt. „Das haben auch die Filmemacher erkannt“, sagt er. Dafür spreche unter anderem die flimmernde Darstellung der Schwerter in den jüngeren Teilen.

„Sowas wie C3PO gibt es schon“

Auch den beliebten Star-Wars-Robotern widmet sich der Wissenschaflter in seinem Vortrag. „Sowas wie C3PO gibt es auch jetzt schon“, sagt er. Bei der Zukunftstauglichkeit des beinlosen R2D2 hat Zitt hingegen so seine Zweifel. „Da ist die Frage, ob das überhaupt Sinn macht“, sagt er und sieht deshalb auch den kugeligen Roboter BB-8 aus den neuesten Filmen eher skeptisch.

„Der ist cool gemacht und das Design ist gut“, sagt Zitt. „Aber was für einen Nutzen hätten wir von seiner Maschine, die nichts greifen oder bedienen kann und trotzdem nicht in die Hosentasche passt?“

Ursprünglich Weihnachtsgeschenk für Studenten

Seit 20 Jahren hält Zitt Vorträge über die Technik in fiktiven Geschichten. „Das war ursprünglich ein Weihnachtsgeschenk für meine Studenten“, sagt er. Inzwischen tritt Zitt 30 bis 40 mal pro Jahr auf, nicht nur in Hochschulen, sondern auch auf Fan-Conventions und bei Firmen, deren Mitarbeiter lernen sollen, visionär und über den Tellerrand hinweg zu denken.

Und auch wenn seine Vorträge vor allen Dingen Spaß machen und unterhalten soll, geht es doch eben immer um die wissenschaftlichen Einordnung. Deshalb ist die Behauptung über das Raumschiff, das angeblich in weniger als zwölf Parsec einen Korsalflug absolviert, in seinen Augen auch Quatsch.

Kostenloser Vortrag an der Hochschule

„Parsec ist eine astronomische Einheit, die es wirklich gibt“, erklärt Zitt. „Aber sie beschreibt nicht die Zeit, sondern ist eine Längeneinheit.“

  •  Was es noch über Star Wars zu wissen gibt, erfahren Interessierte am Mittwoch, 18. Januar, 18 Uhr, in der öffentlichen Vorlesung „Physik und Technik bei Star Wars in der Hochschule Bremen, Neustadtswall 30, E-Gebäude, Raum E 600. Der Eintritt ist frei.

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