Das Hermann-Böse-Gymnasium will mit Videoüberwachung die Kriminalität an der Schule bekämpfen. Foto: Schlie Das Hermann-Böse-Gymnasium will mit Videoüberwachung die Kriminalität an der Schule bekämpfen. Foto: Schlie
Videoüberwachung

Bremer Gymnasium kämpft gegen Kriminalität

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Körperverletzung, Diebstähle, Einbruch – am Hermann-Böse-Gymnasium sind diese Delikte trauriger Alltag geworden. Videoüberwachung soll jetzt Abhilfe schaffen und potenzielle Täter abschrecken.

Im Sekretariat des Hermann-Böse-Gymnasiums könnte es bald so aussehen, wie im Lagezentrum der Polizei: Live-Bilder vom Eingang sollen dort über den Bildschirm flimmern. Damit will die Schule Straftäter abschrecken und besser verfolgen können.

Auch eine Kooperation mit der Polizei wird derzeit überprüft. Notwendig ist das, weil die Schule, die in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof liegt, seit geraumer Zeit zunehmend von Gewalt und Einbrüchen geplagt wird.

„Die Palette reicht von Körperverletzung, übers Antanzen, Diebstähle und andere Übergriffe auf unsere Schüler“, sagt Elternsprecher Dr. Hans Volkmann. Viele Täter kämen direkt ins Gebäude. „Uns sind schon die Kameras aus dem Kunstunterricht geklaut worden“, so Volkmann. Für die Schüler sei das keine gute Situation. „Gerade viele jüngere Kinder sind traumatisiert, wenn sie einen Übergriff mitbekommen oder selbst Opfer werden“, so der Elternsprecher.

Behörde bestätigt Pläne zur Videoüberwachung

Deshalb seien sich alle Gremien einig gewesen, die Videoüberwachung einzuführen. „Wir müssen den Zugang zu unserer Schule schützen“, so Volkmann. Er glaubt, die Probleme des Gymnasiums hätten mit der unmittelbaren Lage zum Hauptbahnhof zu tun, ein „sozialer Brennpunkt“, wie er sagt.

Von der Videoüberwachung verspricht sich der Elternvertreter Abschreckung und im Zweifelsfall die Überführung der Täter. „Wir wissen bisher nicht genau, wer die Täter sind, weil sie oft nicht geschnappt werden“, so Volkmann.

Die Bildungsbehörde bestätigt die Planung, die kürzlich auch in der Deputation Thema war. „Im November hat es einen Vor-Ort-Termin mit Vertretern der Landesbeauftragten für Datenschutz, der Senatorin und der Schulleitung gegeben“, sagt Sprecherin Annette Kemp. Dort sei entschieden worden, die Video-Live-Übertragung als Alternative zur Aufzeichnung zu nutzen.

Kooperation mit Polizei in der Planung

Derzeit werde ein entsprechendes Konzept erstellt. Zudem werde für die Fahrradständer eine Videoüberwachung mit Aufzeichnung geprüft. Und auch die Polizei soll mit ins Boot geholt werden. „Aufgrund der Lage zum Hauptbahnhof wird geprüft, ob nicht auch Videoüberwachung, die durch die Polizei kontrolliert wird, umsetzbar ist“, so Kemp.

Die Schulleiterin des Hermann-Böse-Gymnasiums wollte sich zu dem Thema nicht in der Presse äußern und verwies auf die Bildungsbehörde. Im Stadtteil werden die Überwachungspläne der Schule begrüßt. Der Beirat Schwachhausen habe sich einstimmig dafür entschieden, so Volkmann.

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