Break Free - Werbespot Video für Adidas mit dem Schauspieler Jens Weisser (Bild Mitte) von Regisseur Eugen Merher, das bei Youtube viral gegangen ist und millionenfach geklickt wurde Foto: Screenshot Weser Report /Youtube am 25.01.2017 Jens Weissers (Mitte) Gesicht ist durch das Youtube-Video, das als Adidas-Werbung gedacht war, jetzt Millionen von Menschen bekannt. Foto: Screenshot Weser Report/ Youtube, 25.01.2017
Video-Clip

Darsteller aus Youtube-Hit: „Ich hab kein Internet“

Von
Jungregisseur Eugen Merher wollte Werbeclip für Adidas machen. Die lehnten ab – der Spot „Break Free“ aber wurde ein Internet -Clickhit. Wir haben mit dem Hauptdarsteller aus einer Bremer Schauspielgruppe gesprochen.

Ein alter Mann im Pflegeheim, dunkle Bilder die Stimmung ist bedrückend. Plötzlich jedoch fällt der Blick des ehemaligen Marathonläufers auf seine alten Adidas -Turnschuhe – und er beschließt, wieder zu laufen. Das ist das Grundszenario des Youtube-Hits Break Free. Der Weser Report hat den Hauptdarsteller Jens Weisser zu seinem Erfolg befragt.

Weser Report: Herr Weisser, über 11 Millionen Menschen weltweit haben „Break Free“ mittlerweile gesehen. Fühlen Sie sich wie ein Weltstar, seit sie davon gehört haben?

Weisser: Unsere Kostümbildnerin hatte ganz zufällig von dem Erfolg erfahren, als sechs Millionen Menschen das Video gesehen hatten. Als sie mich angerufen hat, war ich natürlich erstaunt.

Ich freue mich auch – aber ich schau jetzt nicht ständig danach, wie viele Leute schon geklickt haben. Ich habe auch gar kein Internet.

Adidas bekommt mit ihrem Gesicht eine Gratiswerbung mit Millionen-Reichweite. Der Konzern hat aber nicht dafür gezahlt. Ärgert Sie das?

Nein, ich wusste ja, dass Merher den Spot ohne eine Zusage von Adidas produziert hat. Das, was mir vertraglich zugesagt war, habe ich ja bekommen.

Der Clip lebt nur von der Musik und den Bildern, Sie haben keine Sprechrolle. Ist das ungewohnt für Sie?

Es ist nicht das erste Mal – und ganz ehrlich: Ich liebe stumme Rollen, die sind ein Traum. Normalerweise spreche ich eben über das, was ich in einer Rolle empfinde, denke, meine. Wenn ich nicht sprechen darf, empfinde ich diese Gefühle und Gedanken wesentlich intensiver.

Der Film hat große Ähnlichkeiten mit „Sein letztes Rennen“. Haben Sie sich bei der Darstellung von Didi Hallervorden inspirieren lassen?

Nein, den Film hab ich noch gar nicht gesehen. Das muss ich aber mal machen, weil mich viele darauf ansprechen. Der Regisseur hat sich nach eigener Aussage im Übrigen eher von „Einer flog übers Kuckucksnest“ inspirieren lassen.

Sehen Sie das Video als Ihren größten Erfolg als Schauspieler?

Nein, mein größter Erfolg war sicherlich der Kempowski-Film „Ein Kapitel für sich“ von 1979. Das hier jetzt ist etwas ganz anderes – ich freue mich, aber irgendwie sind diese 11 Millionen Zuschauer für mich auch ungreifbar.

Zur Person Jens Weisser

Jens Weisser, geboren 1946 in Hamburg, ist Schauspieler und Regisseur. In den siebziger Jahren spielte er in mehreren Literaturverfilmungen mit. Aktuell probt und inszeniert Weisser mit seiner Bremer Schauspieltruppe „Wildwechsel“ das Stück „Shakespeares vergammelte Werke“, das am 3. Februar in der Schaulust Premiere feiert.

An den Dreh im Clip ist er ganz klassisch über seine Agentur gekommen – der Jung-Regisseur hatte dort seine Fotos gesehen und fragte ihn an, Weisser selbst überzeugte die Geschichte. Der Schauspieler lebt zwischen Hamburg und Bremen in Tostedt.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner