Das Hornbach-Gebäude soll jetzt abgerissen werden - fünf Jahre später als das benachbarte Toys"R"Us-Gebäude. Foto: Schlie Das Hornbach-Gebäude soll jetzt abgerissen werden - fünf Jahre später als das benachbarte Toys"R"Us-Gebäude. Foto: Schlie
Wegen Autobahnbaus

Drei Jahre nach Auszug: Hornbach wird abgerissen

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Vor fünf Jahren ist Toys"R"Us an der Neuenlander Straße abgerissen worden, um für die Autobahn A281 Platz zu machen. Weil die Pläne ins Stocken gerieten, blieb das Hornbach-Gebäude erst einmal stehen - bis jetzt.

Seit Anfang Dezember laufen die Abbrucharbeiten am ehemaligen Baumarkt an der Neuenlander Straße. Schon im Februar 2013 war Hornbach ausgezogen. Seitdem wuchert das Unkraut auf dem Parkplatz, dem Gebäude ist deutlich anzusehen, dass es jahrelang nicht gepflegt wurde.

Dabei stand es in der Zwischenzeit nicht leer. „Das Gebäude war bis zum 30. November 2016 an Airbus zwischenvermietet worden, da dort ein hoher Bedarf an Flächen bestand“, teilt Andrea Bischoff von der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) mit. Die WFB hatte das Gelände im November 2014 im Auftrag des Bundes erworben.

Hornbach-Gebäude wird jetzt abgerissen

Jetzt ergeht es der Immobilie genauso wie vor fünf Jahren dem benachbarten Toys“R“Us-Gebäude: Es wird abgerissen, um dem Bauabschnitt 2.2 der A281 Platz zu machen. Jahrelang ist der Weiterbau ins Stocken geraten, weil das Bundesverwaltungsgericht im November 2010 nach einer Klage von Anwohnern den bereits vorliegenden Planfeststellungsbeschluss bemängelte.

Es folgten: Ein Runder Tisch, der eigentlich einen Konsens bringen sollte, mehrere modfizierte Varianten für den Autobahnbau und nach wie vor Uneinigkeit zwischen dem Land Bremen und den Anwohnern, die – zusammengeschlossen in Bürgerinitiativen – nach wie vor gegen die aktuelle Planung kämpfen.

Verantwortliche rechnen mit Anwohner-Klagen

Bedeutet der Abriss des Hornbach-Gebäudes, dass in ein paar Wochen in der Neustadt die Bagger anrollen und das fehlende Autobahnteilstück gebaut wird? Eher nicht, vermutet Jörn Kück von der Projektmanagementgesellschaft Deges, die den Autobahnbau koordiniert. Zurzeit arbeitet die Behörde an einem neuen Planfeststellungsbeschluss, der für Mitte des Jahres erwartet wird. „Es ist relativ sicher, dass dann wieder geklagt wird“, vermutet Kück.

Das muss aber nicht zwangsläufig heißen, dass sich der Baubeginn weiter verschiebt. „Das wird davon abhängen, ob die Klagen eine aufschiebende Wirkung haben“, erklärt Gunnar Polzin aus dem Bremer Verkehrsressort.

Autobahnbau soll trotzdem beginnen

Ist das nicht der Fall, kann der Autobahnbau starten, laut Kück wohl vorzugsweise dort, wo der Trassenverlauf einigermaßen unstrittig ist und deshalb nicht die Gefahr besteht, dass Arbeiten kostenintensiv zurückgebaut werden müssen, weil klagende Anwohner vor Gericht erfolgreich sind. „Wir stellen deshalb jetzt Szenarien auf, wo man bedenkenlos bauen könnte“, erklärt Kück.

Bevor das große Gerät anrückt, würden ohnehin erst Vorbereitungsarbeiten erledigt. „Es muss zum Beispiel eine Trafo-Station des Flughafens verlegt werden, die das Instrumentenlandesystem versorgt“, sagt Kück. Auch Bäume müssen noch gefällt werden. Bevor die Betonmischer anrollen, muss der Kampfmittelräumdienst das Gelände untersuchen. „In dem Bereich ist einiges zu erwarten“, sagt Kück.

Polzin ist trotzdem optimistisch, dass die Bauarbeiten Ende des Jahres beginnen können. Die Abrissarbeiten werden deutlich früher fertig sein. Im April will die WFB das Gelände an die Deges übergeben. Die Kosten für den Abriss in Höhe von 200.000 Euro trägt der Bund.

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