Für Winzer gilt bei Katharina Borgmann eine strikte Altersgrenze: Damit sie ihre Weine ins Sortiment nimmt, dürfen ihre Macher nicht älter als 35 sein. Für Winzer gilt bei Katharina Borgmann eine strikte Altersgrenze: Damit sie ihre Weine ins Sortiment nimmt, dürfen ihre Macher nicht älter als 35 sein.
Weinhandel

Weinheimat: In diesen Laden dürfen nur U35-Winzer

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Mit ihrem Geschäft „Weinheimat“ setzt die Wahlbremerin Katharina Borgmann ausschließlich auf Rebensäfte junger Winzer. Sie haben es nämlich normalerweise schwer, in Norddeutschland in den Handel zu kommen.

Von Insa Lohmann

Klar, echte Weinkenner kaufen in der Regel nicht beim Discounter, sondern im Fachhandel. Was aber ist mit denen, die nicht mit Fachwissen punkten können oder bei ihrer Wahl der Flasche eher nach dem Etikett gehen?

Diese Zielgruppe hat die 32-jährige Katharina Borgmann seit September nun genauer im Visier. In ihrem Geschäft „Weinheimat“ am Hanseatenhof verkauft die Wahlbremerin ausschließlich Tropfen von jungen Weinbauern unter 35 Jahren – damit will sie sich von traditionellen Weinhandlungen abheben.

Junge Winzer arbeiten nach Opas Vorbild

Mit ihrem Ladenkonzept unterstützt die junge Unternehmerin bewusst deutsche Nachwuchs-Winzer, die nach dem Vorbild ihrer Großväter ihre Weinstöcke wieder in Handarbeit pflegen und damit auf eine industrielle Produktion verzichten.

Viele von ihnen würden es auf konventionellem Weg nicht bis in den Nordwesten oder in etablierte Weinläden schaffen. Da die studierte Medienwirtin selbst leidenschaftlich gern Wein trinkt, in Bremen aber kein Fachgeschäft für Weine von jungen Rebenzüchtern fand, machte sie schließlich Nägel mit Köpfen: Sie kündigte ihren Job im Onlinemarketing und eröffnete im vergangenen Herbst ihre eigene Weinhandlung.

„Weinheimat“ auch für Anfänger

Im Repertoire hat „Weinheimat“ neben einer großen Bandbreite an Rot- und Weißweinen auch Gin, Wodka, Korn, Likör, Sekt in Champagnerqualität und sogenannten Weissbrand – gebrannten Riesling.

„Wir haben viel für Einsteigerweintrinker“, sagt Katharina Borgmann. Wer ihr Geschäft in der Bremer Innenstadt betritt, darf auch ehrlich zugeben, dass er nicht viel Ahnung von Wein hat.

„Gerade viele Anfänger wollen hier an die Hand genommen werden“, sagt die 32-Jährige. Auch Weintrinker, die den Rebensaft bisher nach Flaschendesign ausgesucht haben, sind bei der Gründerin willkommen.

Leckerer Wein muss nicht teuer sein

Im Mittelpunkt steht für die Weinkennerin vor allem der Geschmack. Und ein leckerer Wein muss nicht teuer sein, meint Katharina Borgmann: „Man muss für unter zehn Euro einen vernünftigen Wein kriegen.“

Mit einer Preisspanne von sieben bis 21,50 Euro sind die Weine in Borgmanns Geschäft auch für den kleineren Geldbeutel erschwinglich. Privat trinkt die Gründerin übrigens am liebsten Riesling in allen Varianten.

Bis voraussichtlich Sommer nächsten Jahres kann Katharina Borgmann mit ihrer „Weinheimat“ noch am Hanseatenhof bleiben, dann wird sie wegen des angedachten Citylab-Verkaufs wahrscheinlich eine neue Heimat für ihre Weine finden müssen.

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