Industriekletterer brachten die Vorrischtungen für Trapez und Co an. Foto: Schlie Industriekletterer brachten die Vorrichtungen für Trapez und Co. an. Foto: Schlie
Infotag

Zirkusschule hat nach Umzug wieder Kapazitäten

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Nach langjähriger Suche hat das Team vom „Zirkusviertel“ neue Räumlichkeiten gefunden. In diesen Tagen findet der Umzug in die „Capella della Musica“ am Osterdeich statt. Dann können wieder mehr Kinder mitmachen.

Ein bisschen mehr nach links bitte.“ Mit Blick in luftige Höhe „dirigiert“ der Industriekletterer Jens Denecke seinen Kollegen, der – an einem Balken angeseilt– unter der Decke der Kulturkapelle baumelt. Dieser ist dabei, die Vorrichtung für ein Trapez zu installieren.

Freddy Behrens, der gemeinsam mit seiner Frau Frederieke die Artisten-Schule „Zirkusviertel“ betreibt, betrachtet das wohlwollend. „Wir haben fast fünf Jahre nach einem Raum gesucht, der hoch genug für Luftartistik ist und ihn in der Capella della Musica endlich gefunden“, sagt der 42-Jährige.

Gotteshaus ist Segen für die Zirkusschule

Das neue Domizil im Gotteshaus sei quasi ein Segen für seine Schule. Bislang hat der zertifizierte Zirkuspädagoge die rund 150 Kinder, die er betreut, im Theaterkontor (Schildstraße) sowie in einem Studio an der Feldstraße trainiert.

„Beide Räume waren alles andere als optimal. Außerdem sind sie so klein, dass wir vielen, die Interesse an unseren Kursen hatten, einen Korb geben mussten.“ Das werde nun anders. „Durch den neuen, deutlich größeren Standort  haben wir wieder Kapazitäten.“, freut sich Behrens.

Kooperationen mit Schulen und Kindergärten

Zurzeit gibt es im „Zirkusviertel“ elf Kurse. Künftig sollen zudem Workshops von professionellen Artisten zu Spezialthemen (beispielsweise Vertikaltuch und Partnerakrobatik) durchgeführt werden. Hinzu kommen Ferienangebote und Kooperationen mit Kindergärten, Schulen, sozialen und kulturellen Einrichtungen in Bremen.

Die Einrichtung finanziert sich durch Teilnehmerbeiträge. Für den Umzug gab es von den Beiräten Mitte und Östliche Vorstadt eine Schippe obendrauf. „Wir bekamen rund 1.500 Euro. Leider ist das Budget trotzdem zu knapp und reicht kaum für die Materialkosten“, bedauert der „Schulleiter“.

Ende der Woche soll alles fertig sein

Eine lange Leiter, die bis zur Deckenkonstruktion des Gotteshauses gereicht hätte, habe man sich nicht mehr leisten können. Das wiederum war eine Herausforderung für die Industriekletterer.

„Wir mussten an einer Stelle mit einer Flutsche, das ist eine Art Zwille, eine Schnur über die Balken schießen, daran ein Seil befestigen und den Arbeiter an diesem in die Höhe ziehen“, erläutert Jens Denecke.

Infotag am 4. Februar

Doch auch am Boden gab es zu tun. Unter anderem mussten die vertikalen Balken am Fuß mit Stahlplatten verstärkt werden. Ende der Woche sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Eröffnung wird am kommenden Sonnabend mit einem Tag der offenen Tür gefeiert.

Tag der offenen Tür im Zirkusviertel, Capella della Musica, Osterdeich 70a, am Sonnabend, 4. Februar. Zwischen 15 und 18 Uhr werden Workshops und Spielaktionen angeboten sowie Aufführungen präsentiert.

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