Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Meyer-Hammerström (r.) und der technische Leiter Wolfgang Heeger stellten das Prozedere der Erdgas-Umstellung in Lilienthal vor. Foto: Bosse Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Meyer-Hammerström (r.) und der technische Leiter Wolfgang Heeger stellten das Prozedere der Erdgas-Umstellung in Lilienthal vor. Foto: Bosse
Neue Qualität

Große Erdgas-Umstellung in der Gemeinde Lilienthal

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Ab Mai 2018 gibt es in Lilienthal eine neue Erdgas-Qualität: Statt L-Gas gibt es dann so genanntes H-Gas mit einem höheren Brennwert. Sämtliche Gasgeräte müssen dafür nun erst einmal angepasst werden.

Die Umstellung der Erdgas-Qualität sei keine Idee der Osterholzer Stadtwerke, betont deren Geschäftsführer Christian Meyer-Hammerström. Als Netzbetreiber seien die Stadtwerke jedoch vom Gesetzgeber verpflichtet worden, für eine reibungslose Umstellung zu sorgen.

Zur Ausgangslage: 23 Prozent des deutschen Marktes werden mit L-Gas aus heimischer und niederländischer Produktion versorgt. Der Rest der Republik heizt seit langem mit H-Gas aus Norwegen und Russland. Da die Niederlande ihre L-Gas-Produktion aufgrund geo­logischer Risiken bis 2030 komplett einstellen, wird auch hierzulande eine sukzessive Umrüstung nötig.

Fachfirmen rüsten Gasgeräte in Lilienthal um

Das Problem: Sämtliche Gasgeräte, vom Herd über den Terrassenstrahler bis zur Heizung, müssen mit neuen Düsen ausgestattet werden, um das H-Gas verarbeiten zu können. „Damit haben wir Fachfirmen beauftragt, die Erfahrung auf diesem Gebiet mitbringen“, erklärt Wolfgang Heeger, technischer Leiter der Osterholzer Stadtwerke.

Wohlgemerkt: Zunächst betrifft die Umstellung ausschließlich rund 5.000 Haushalte in der Gemeinde Lilienthal. Ab Ende des Monats flattert ihnen ein ausführliches Schreiben der Stadtwerke ins Haus, in dem ein Terminvorschlag für die so genannte Erhebung gemacht wird.

Monteure kommen dann ins Haus und dokumentieren, welche Teile an welchen Geräten bis Ende 2018 ersetzt werden müssen. In besagtem Schreiben geben die Stadtwerke einen Sicherheitscode an, den der Handwerker an der Haustür als allererstes nennen sollte. Damit wolle man Trittbrettfahrern einen Riegel vorschieben.

Für den Bürger sollen keine Kosten entstehen

Wichtigste Frage für den Bürger: Was kostet der „Spaß“? „Für die Anpassung der Geräte entstehen keine Kosten, denn diese werden auf alle Gaskunden in Deutschland umgelegt und sind bereits jetzt im Gaspreis enthalten“, sagt Wolfgang Heeger. Das neue H-Gas sei zwar teurer, aber, so Heeger, „durch den höheren Brennwert wird ein geringeres Volumen benötigt und somit bleibt die thermische Abrechnung je Kilowattstunde konstant“.

Allerdings: Rund ein Prozent aller Gasgeräte seien nicht für eine Umrüstung geeignet. In diesen Fällen bleibt nur die Neuanschaffung als Option. In Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude erfolgt die Erdgas-Umstellung ab 2020.

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