André Sauer, Leiter der TÜV-Station Osterholz-Scharmbeck, gibt Autofahrern Tipps zum Spritsparen. Foto: Bosse André Sauer, Leiter der TÜV-Station Osterholz-Scharmbeck, gibt Autofahrern Tipps zum Spritsparen. Foto: Bosse
Osterholz-Scharmbeck

TÜV-Experte André Sauer gibt Tipps zum Spritsparen

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Geld sparen und dabei Mutter Natur etwas Gutes tun – André Sauer, Leiter der TÜV-Station Osterholz-Scharmbeck, verrät Tricks zu Fahrzeugoptimierung und -handhabung, mit denen sich zusätzlich Kraftstoff sparen lässt.

Einen großen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch haben die Autoreifen. „Je geringer der Rollwiderstand der Räder ist, desto besser für den
Spritverbrauch“, erklärt André Sauer. „Bei Leichtlaufreifen ist der Widerstand niederiger, dadurch kann Kraftstoff eingespart werden.“ Für Vielfahrer können sie sich lohnen.

Aber auch für Besitzer konventioneller Reifen hat der TÜV-Experte einen Tipp: „Man sollte immer für ausreichend Druck sorgen. Bereits 0,5 bar zu wenig im Reifen erhöhen spürbar den Kraftstoffverbrauch.“

EU-Reifenlabel gibt Effizienzklasse an

Besser ist es, den Reifendruck etwas höher zu halten. „Bis zu 0,3 bar extra können dem Reifen nicht schaden, senken aber den Rollwiderstand und somit den Verbrauch“, weiß Sauer.

Außerdem sollte beim Kauf auf das seit 2012 vorgeschriebene EU-Reifenlabel geachtet werden. Mit diesem geben die Hersteller an, welchen
Effizienzklassen die Reifen in puncto Kraftstoffverbrauch, Nasshaftung und Rollgeräusche zuzuordnen sind.

Keinen unnötigen Ballast mitnehmen

Mehr Masse bedeutet auch einen höheren Energieaufwand, um den Wagen in Bewegung zu setzen. Schon 100 Kilogramm zusätzlich an Bord erhöhen den Verbrauch um bis zu 0,3 Liter pro 100 gefahrene Kilometer.

Außen angebrachtes Zusatzgewicht, wie Dachboxen oder Fahrradträger, schlägt zusätzlich zu Buche. Außerdem erhöhen solche Geräte den Luftwiderstand. Somit muss mehr Sprit zur Fortbewegung verbraucht werden.

„Jeder sollte abwägen, ob der ungenutzte Fahrrad- oder Dachträger spazieren gefahren werden muss. Auf Dauer summieren sich auch hier die Mehrkosten“, weiß Sauer. 

Klimaanlage und Co. richtig nutzen

Sitzheizung, Gebläse, Soundsystem und Beleuchtung – mit dem erhöhten Strombedarf elektronischer Extras steigt auch der Kraftstoffverbrauch des Autos. „Besonderen Einfluss hat zum Beispiel die Klimaanlage. Hier schwankt der Mehrverbrauch stark: Im Extremfall verlangt sie bis zu zwei Liter auf 100 Kilometer zusätzlich“, so der TÜV-Experte.

„Auch der Standheizungsbetrieb kostet extra. Die Höhe des Spritbedarfs hängt dabei immer von Fahrzeug, Geräteeigenschaften und den
Klimatisierungsbedingungen ab.“

Im Sommer das Fahrzeug erst durchlüften

Allerdings ist die Nutzung der Heiz- beziehungsweise Kühlanlage trotzdem ratsam: Wer bei konstant angenehmer Innenraumtemperatur unterwegs ist, fährt nämlich aufmerksamer und damit sicherer.

Deshalb will die richtige Handhabung der Klimaregulierung gelernt sein: „Im Sommer kann es beispielsweise vorkommen, dass man in einen brütend heißen Innenraum steigt. Hier am besten die Fenster weit öffnen und vor dem Einsatz der Klimaanlage gut durchlüften“, rät Sauer.

Offene Fenster und Schiebedächer erhöhen den Verbrauch

In vielen Fahrzeugen sorgt heute bereits eine vollautomatische Klimaregelung für gleichbleibende Temperatur und erspart einem so das ständige „Nachregeln“. Übrigens: Bei hoher Geschwindigkeit ist die Klimaanlage den geöffneten Fenstern vorzuziehen.

„Offene Fenster und Schiebedächer haben einen negativen Einfluss auf die Aerodynamik des Wagens. Dadurch erhöht sich auf Schnellstraße und Autobahn der Verbrauch und man spart gegenüber der Klimaanlage gar nichts“, so der TÜV-Experte.

Sparpotenziale nutzen

Wer alle Tipps und Tricks beachtet, kann seinen jährlichen Kraftstoffverbrauch deutlich reduzieren, bis zu 20 Prozent sind möglich. Doch am meisten spart natürlich, wer für kurze Strecken mal auf den Wagen verzichtet und die Sonntagsbrötchen zu Fuß oder mit dem Fahrrad
holt. „Bei diesem Tipp ist der Spritverbrauch mit Abstand am geringsten“, bemerkt Sauer.

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