Wer einen hilfsbedürftigen Igel findet und vorübergehend pflegen möchte, bekommt beim Netzwerk Igelfreunde Osterholz und umzu viele Informationen. Foto: Schlie Wer einen hilfsbedürftigen Igel findet und vorübergehend pflegen möchte, bekommt beim Netzwerk Igelfreunde Osterholz und umzu viele Informationen. Foto: Schlie
Tierschutz

Tierfreunde der Region geben Tipps zur Igelpflege

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Wie pflegt man einen Igel? Und was frisst er? Die Igelfreunde Osterholz und Umzu helfen bei Fragen rund um die stacheligen Tiere weiter und haben ein Notfalltelefon eingerichtet. Die Arbeit stößt auf großes Interesse.

Mit den ersten Sonnenstrahlen wollen viele ihren Garten frühlingsfit machen und holen den Laubsauger raus, um die restlichen runtergefallenen Blätter und Zweige zu sammeln. Insbesondere für kleinere Igel bedeutet das Lebensgefahr, denn sie werden einfach verschluckt. Und nicht nur das: In dem Laub ist auch Futter, von dem sich die stacheligen Tiere ernähren.

Das Netzwerk Igelfreunde Osterholz und Umzu appelliert daher an alle Gartenbesitzer, das Laub sowie Kompost-, Holz- und Reisighaufen noch liegen zu lassen. Igel halten so lange Winterschlaf, bis sich die Temperaturen nachts über einen längeren Zeitraum über acht bis zehn Grad Celsius halten.

Igelfreunde haben Notfalltelefon eingerichtet

Wer dennoch jetzt schon eines der Tiere findet, sei gewarnt: „Igel brauchen zwölf Stunden, um aus dem Winterschlaf aufzuwachen. Wer also ein Tier findet, das sich nicht bewegt und glaubt, dass es tot ist, sollte es wieder vorsichtig zurücklegen und mit Laub und Reisig bedecken“, sagt  Sabine Akroush von den Igelfreunden. So kann der Igel langsam und in Ruhe aufwachen.

Das Netzwerk besteht seit dem Jahr 2014 und die rund 25 Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, Mitmenschen für die Belange der Igel zu sensibilisieren. „Wir wollen Hilfe zur Selbsthilfe leisten und Tipps geben, wie man Igel pflegen kann“, sagt Akroush.

Findet also jemand zum Beispiel einen Igel, der verletzt ist beziehungsweise Hilfe benötigt, erklären die Mitglieder, was zu tun ist. Dafür ist das Notfalltelefon mit der Nummer 01575/502 19 73 eingerichtet worden.  Sogar den Gang zum Tierarzt begleiten die Naturfreunde bei Bedarf.

Mehr als 300 Anrufer haben sich bei dem Verein gemeldet

Bei einem Vorstandsmitglied überwintern zurzeit 26 Igel. „Darunter sind viele kleine Igel, die im vergangenen Jahr kaum noch Nahrung gefunden haben“, sagt Akroush. Sie betont, dass hinter dem Verein allerdings keine Auffangstation steckt und die Kapazitäten begrenzt sind.

Viele Menschen haben bereits die ehrenamtliche Arbeit des Netzwerks genutzt. Allein im vergangenen Jahr sind rund 100 Igel zur Pflege abgegeben worden und mehr als 300 Anrufer aus dem Landkreis, aus Bremen, Bremerhaven und sogar Osnabrück haben sich bei dem Verein informiert.

„Das Interesse wächst extrem und wir freuen uns über jeden Unterstützer. Auch in finanzieller Hinsicht“, sagt Akroush. Denn immer wieder kommen auf den Verein Kosten für den Tierarzt, Medikamente und Futter zu.

Bestimmte Zäune schränken Aktionsraum der Igel ein

Wer den kleinen Tieren präventiv helfen will, kann einen naturnahen Garten anlegen. „Den Igeln wird es mit den Monokulturen und Pesitziden nicht leicht gemacht“, sagt Akroush. Sogar Zäune werden zur Gefahr, wenn sie bündig mit dem Erdboden abschließen. Denn das schränkt den Aktionsraum der Igel ein.

Wer den hilfsbedürftigen Tieren Futter geben möchte, mischt am besten hochwertiges Katzennassfutter mit einem hohen Fleischanteil mit zwei Esslöffel Haferflocken und ein paar Tropfen Rapsöl oder Maiskeimöl. Ein Igel frisst etwa die Menge eines Joghurtbecherinhaltes. Unter keinen Umständen sollte den Tieren Milch gegeben werden. Sie trinken frisches Wasser.

Weitere Informationen über den Verein gibt es unter igelnetz-ohz.de

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