An der Grundschule am Buntentorsteinweg werden im Sommer so viele Erstklässler eingeschult, dass der Platz nicht mehr reicht. Foto: Schlie An der Grundschule am Buntentorsteinweg werden im Sommer so viele Erstklässler eingeschult, dass der Platz nicht mehr reicht. Foto: Schlie
Schulplätze fehlen

Warum Grundschüler bald in die Oberschule müssen

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Die Grundschule am Buntentorsteinweg wird zum nächsten Jahr aus allen Nähten platzen. Deshalb wird voraussichtlich eine Klasse an einem anderen Standort unterrichtet. So werden aus Grundschülern plötzlich Oberschüler.

Dass sich Oliver Seipke, Leiter der Wilhelm-Kaisen-Oberschule, auf seinem Gelände eine Grundschule wünscht, ist kein Geheimnis. Dass jetzt schon zum kommenden Schuljahr Grundschüler über seinen Schulhof flitzen werden, hätte aber auch Seipke wohl kaum gedacht.

Denn eine neue Grundschule wird am Standort nicht gebaut. Vielmehr reicht der Platz an der Grundschule am Buntentorsteinweg nicht mehr aus. Bereits im Januar hatte die Bildungsdeputation entschieden, dass dort ein zusätzlicher Klassenverband eingeschult werden soll.

Kein Platz für Schüler an der Grundschule

Das Problem: In der Schule ist gar kein Platz dafür. Stattdessen will die Bildungsbehörde Container neben der Wilhelm-Kaisen-Oberschule aufbauen. Dort soll voraussichtlich im Herbst auch die Zirkusschule Jokes ihr neues Domizil beziehen.

Aber selbst die Mobilbauten werden nicht rechtzeitig stehen. „Deshalb hat sich die Wilhelm-Kaisen-Schule bereiterklärt, die Schülerinnen und Schüler in ihrer Schule aufzunehmen“, so Ressortsprecherin Annette Kemp.

Eltern sind verärgert

Die Eltern der Kinder am Buntentorsteinweg ärgern sich darüber, dass die Antwort der Behörde auf die gestiegenen Schülerzahlen jetzt eine zweite Dependance ihrer Schule ist und sie nicht längst eine neue Einrichtung gebaut hat.

„Eine vorausschauende Planung hat man hier offensichtlich – mal wieder – versäumt. Selbst als Laie braucht man sich nur die Zahl der zuziehenden Familien, der zahlreich ausgewiesenen Neubaugebiete und Stationierung der Flüchtlingsunterbringungen in der Stadt anzuschauen, um diesen Bedarf zumindest mit einem größeren Vorlauf als fünf bis sechs Monate vor dem Schuljahresbeginn zu erkennen“, schreibt Vater Peter Kaiser in einem offenen Brief.

Seipke: „Grundschule muss gebaut werden“

Die Eltern sind aufgebracht. Sie befürchten, dass ihre Schule durch die Entscheidung der Behörde zerrissen wird. „Es fließen kaum Informationen“, beklagt Elternsprecherin Mareike Gröning-Hälker. „Wir wollen den Druck auf die Behörde erhöhen, damit man uns ein Konzept vorlegt.“ 

Seipke, der sich bereit erklärt, die Grundschüler in seinen Schulräumen aufzunehmen, ist der einzige, der der Situation etwas abgewinnen kann. „Das schärft unseren Campus-Charakter“, sagt er. Den Bedarf nach einer neuen Neustädter Grundschule sieht aber auch er: „Die Grundschule muss gebaut werden. Das Signal ist doch jetzt da“, spielt er auf den hohen Bedarf an Schulplätzen an.

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