Adrian Rusnak und Joshua Krüger stehen am Flügel. Dirigent Adrian Rusnak (links) und Orchestermanager Joshua Krüger, der selber Trompete spielen wird, freuen sich auf das erste Konzert des Städtischen Orchester Delmenhorst. Foto: Konczak
Klassische Musik

Delmenhorster Orchester zieht junge Musiker an

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Das Städtische Orchester Delmenhorst fiebert seinem ersten Sinfoniekonzert am 27. März entgegen. Innerhalb von nur zwei Monaten ist es den Verantwortlichen der Musikschule gelungen, ein 60-köpfiges Ensemble zu bilden.

„Wir sind offene Türen eingerannt“, meint Dirigent Adrian Rusnak von der Musikschule Delmenhorst (MSD). Es gebe in Deutschland weit mehr gute Musiker als Plätze in Orchestern. Gerade Nachwuchskräfte hätten es schwer.

Und so meldeten sich insbesondere zahlreiche Musikstudenten, um sich als Mitglied des städtischen Orchester Delmenhorst (SOD) ihre Sporen zu verdienen. „Ihnen ist wichtig, dass sie in ihrem Lebenslauf stehen haben, Mitglied eines Orchesters zu sein“, erklärt Rusnak. 

Einer der Musiker kommt sogar extra aus Ulm, um im SOD mitzuwirken. 15 Nationen seien vertreten, merkt MSD-Leiter Michael Müller an. 

Casting per Video

Ein klassisches Casting mit Vorspiel fand nicht statt. Die Bewerber schickten stattdessen Aufnahmen ihres Könnens oder Links zu Youtube-Videos.

Natürlich sind auch einige Schüler der MSD mit von der Partie. Für sie  erhofft sich Rusnak einen besonderen Schub. „Es ersetzt ein halbes Jahr Unterricht, wenn sie neben einem Trompeter aus dem fünften Semester Sitzen und der ihnen ein paar Tipps gibt“, sagt er. Auch mehrere MSD-Dozenten haben ihr Mitwirken zugesagt.

Nicht nur die Zusammenstellung macht das SOD besonders: Das Ensemble trifft sich erstmals drei Tage vor dem für Montag, 27. März, 19.30 Uhr im Theater „Kleines Haus“ angesetzten Konzert zu einer gemeinsamen Probe. Dafür soll dann umso intensiver gearbeitet werden.

Namhafte Dozenten für die Probe

Besonders stolz sind Rusnak, Müller und Orchestermanager Joshua Krüger darauf, dass es gelungen ist für die Proben vier namhafte Dozenten deutscher Musikhochschulen und anderer Orchester nach Delmenhorst zu holen. „Eigentlich könnten wir die niemals bezahlen. Aber sie finden die Idee gut und machen es darum für viel weniger Geld“, freut sich Rusnak.

Auch die Musiker können an der Delme keine üppigen Honorare einstreichen. „Das ist nicht viel mehr als eine Aufwandsentschädigung“, so Rusnak.
Dafür bietet die SOD-Leitung den jungen Künstlern andere Vorzüge. So erhalten sie beispielsweise vor dem Konzert ein professionelles Styling von der Haarwerkstatt von Ümit Akbulut.

Ohne finanzielle Unterstützung wäre das Vorhaben dennoch nicht umsetzbar gewesen. Insbesondere der Oldenburgischen Landesbank und dem El Mariachi dankte Müller in diesem Zusammenhang. 500 Brötchen für die Proben stellt zudem Bäcker Becker zur Verfügung. „Musiker sind immer sehr hungrig“, betont Rusnak.

KuT-Chefin übernimmt Schirmherrschaft

Die Schirmherrschaft für das Orchester hat Ulrike Thümmel, Geschäftsführerin der Konzert- und Theaterdirektion (KuT) Delmenhorst übernommen. Damit solle auch deutlich gemacht werden, dass das SOD nicht in Konkurrenz zu den Konzerten der KuT stehe, so Müller.

Für das Konzert am 27. März um 19.30 Uhr im Theater „Kleines Haus“ stehen die Overtüre zu „Die lustigen Weiber von Windsor“ von Otto Nicolai, das Klavierkonzert a-Moll von Edvard Grieg und die Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 „Jupiter“ von Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Programm. Als Solist agiert der Pianst Artem Yasynskyy.

Karten zum Preis von 12 Euro (Schüler/Studenten 5 Euro) gibt es im Vorverkauf im Büro der Musikschule der Stadt Delmenhorst, Schulstraße 19, Telefon 04221 1 41 13.

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