Die Preisträger im Kreise der Gratulanten: (v.l.) Ulf Kors (Seniorenbeirat), Oberbürgermeister Axel Jahnz, Vitali und Natalie Brand, Markus Scharf (Polizei) und Eduard Hellrot. Foto: Konczak Die Preisträger im Kreise der Gratulanten: (v.l.) Ulf Kors (Seniorenbeirat), Oberbürgermeister Axel Jahnz, Vitali und Natalie Brand, Markus Scharf (Polizei) und Eduard Hellrot. Foto: Konczak
Mut bewiesen

„Seinen Kopf zwischen Trümmern und Blut gehalten“

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Oberbürgermeister Axel Jahnz hat gestern den Preis für Zivilcourage verliehen. Erhalten haben die Auszeichnung das Ehepaar Natalie und Vitali Brand sowie Eduard Hellrot aus Delmenhorst.

„Die Menschen in dieser Stadt sind ein nicht zu unterschätzender Bestandteil der Polizeiarbeit“, betonte Markus Scharf, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes bei der hiesigen Polizeiinspektion vor der Preisverleihung gestern im Delmenhorster Ratssaal. Die Preisträger hätten sich couragiert gezeigt und seien ein glänzendes Beispiel für alle.

„Es gibt Menschen unter uns, die nicht weg schauen, sondern eingreifen und helfen“, erklärte auch Oberbürgermeister Axel Jahnz und gestand, dass es sicher weitere Personen gäbe, die man für ihren Mut und ihre Hilfsbereitschaft würdigen müsse. Ein herausragendes Engagement hätten allerdings Natalie und Vitali Brand sowie Eduard Hellrot gezeigt.

Täter schlug ihm mit der Faust ins Gesicht

Das Ehepaar Brand hatte im Februar des vergangenen Jahres an der Adelheider Straße einen Radfahrer verfolgt und gestoppt, der unzählige Außenspiegel bei parkenden Fahrzeugen abgetreten hatte. „Vitali Brand hielt den Radfahrer an seinem Revers fest, während seine Frau einen Fußgänger ansprach und ihn darum bat, die Polizei zu verständigen. Als Herr Brand den jungen Mann losließ, schlug ihm dieser unvermittelt mit der Faust ins Gesicht. Der am Ort lebende Vater des Radfahrers stürmte aus dem Haus und schlug ihm ebenfalls ins Gesicht.

Die Polizei konnte letztlich den Täter festnehmen. Wie sich später herausstellte, stand er unter erheblichem Alkoholeinfluss. Er ist zudem mehrfach wegen Körperverletzungen, Eigentumsdelikten, Sachbeschädigungen und räuberischer Erpressung in Erscheinung getreten“, schilderte der Oberbürgermeister  den Sachverhalt.

20 Schaulustige sahen lediglich zu

Der dritte Preisträger, Eduard Hellrot, habe in besonderem Maße erste Hilfe nach einem schweren Unfall an der Welsestraße geleistet, während rund 20 Schaulustige lediglich zugesehen haben, so Jahnz. „Nach einem Zusammenstoß mit einem anderen Pkw im Mai des vergangenen Jahres lag einer der Autofahrer bewusstlos in seinem Fahrzeug. Sein Kopf hing unter der Kopfstütze des Beifahrers fest. Eduard Hellrot kletterte in das völlig zerstörte Auto und befreite den Kopf des Verletzten. Anschließend hat er ihn auf die Seite gedreht, damit Blut und Erbrochenes herauslaufen konnte.“ Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte habe Hellrot zwischen Trümmern und Blut weiter den Kopf des Verletzten stabilisiert und sei selbst dann noch besonnen geblieben, als der Verletzte in einem Krampfanfall um sich geschlagen habe.

Die Preisträger haben einen Barscheck sowie Blumen und eine Urkunde der Stadt Delmenhorst erhalten. Der Preis ist mit je 250 Euro dotiert.

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