Markus Wenzel, Jens Ochlast, Pirmin Sedlmeir, Lisa Jopt und Markus Schäfer (von links) agierten live auf der Bühne sowie in skurilen Filmeinspielungen.Foto: Stephan Walzl Markus Wenzel, Jens Ochlast, Pirmin Sedlmeir, Lisa Jopt und Markus Schäfer (von links) agierten live auf der Bühne sowie in skurilen Filmeinspielungen.Foto: Stephan Walzl
Staatstheater

Ein rauschhafter Rachefeldzug

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„Die Rache“ feierte am Donnerstag seine Premiere in der Exezierhalle in Oldenburg. Das Stück macht Spaß, regt zum Nachdenken an und zeigt auf, wie vielfältig zeitgenössisches Theater sein kann.

Das „Banden!“-Festival, initiiert vom Oldenburgischen Staatstheater und den Universitäten Bremen und Hildesheim soll Raum für die Suche nach neuen theatralen Wegen bieten. Einer der Festivalpunkte ist die Uraufführung der Inszenierung „Die Rache“ am Donnerstag. Hierbei handelt es sich um ein Projekt von Mitgliedern des Ensembles des Staatstheaters sowie vom Theaterkollektiv „Markus&Markus“ aus Hildesheim.

Die Schauspielerin Lisa Jopt und ihre Kollegen Pirmin Sedlmeir, Jens Ochlast, Markus Schäfer und Markus Wenzel nehmen das Publikum mit auf eine rund 90-minütige Geschichte um die traumatische Kindheit und Jugend von Lisa, Pirmin und Jens, die in einem Rachefeldzug endet.  Dabei wird das Publikum bis zum Schluss im Unklaren gelassen, ob es sich um Wirklichkeit oder Fiktion, Träume oder Erinnerungen handelt.

Traum oder Wirklichkeit?

Bereits im Vorfeld der Uraufführung am Donnerstag waren alle Beteiligten sehr aktiv und drehten an verschiedenen Orten, teilweise im Theater, in der Natur, auf Wiesen und an Seen oder in Städten Szenen, die das Theaterstück um das Medium Film erweitern und es so zu einem Roadmovie werden lassen, bei dem ebenfalls häufig mit Rückblenden gearbeitet wird.

Regelmäßige Oldenburger Theatergänger die Jopt, Sedlmeir und Ochlast bereits von anderen Aufführungen wie „Titanic“, „Dracula“, „Zweigling“ oder „Der Golem“ kennen, fanden Hinweise auf einige dieser Stücke in der Inszenierung wieder, zum Beispiel als Filmeinspielungen.

Einsichten in das Seelenleben von Schauspielern

Die Schauspieler gehen für das Stück bis an ihre Grenzen und haben auch keine Angst davor, sich vor dem Publikum zu entblößen. Sie agieren in teilweise lächerlichen Kostümen, legen spontan scheinende Tanzeinlagen ein, die immer überspitzt wirken. Doch vor allem entblößen sie vor den Zuschauern ihr Innenleben. Sie geben den Menschen hinter einer Theaterrolle ihr Gesicht zurück und machen deutlich, dass es schmerzhaft ist, wenn sie nur als Figur in einem Stück gesehen werden.

Auch prangern sie den häufig unmenschlichen Umgang im Theaterbetrieb an, bei dem auf persönliche Befindlichkeiten der Akteure nicht immer Rücksicht genommen wird. Auch die Angst eines Schauspielers vor dem Scheitern wird bildhaft dargestellt.

Die Angst vorm Scheitern

„Die Rache“ ist ein mutiges, vergnügliches, teilweise albernes und zutiefst emotionales Stück und absolut sehenswert. Es wird nochmals am 31. März sowie am 5., 6., 12. und 14. April, Beginn jeweils um 20 Uhr, in der Exerzierhalle an der Johannisstraße 6 (am Pferdemarkt) aufgeführt.

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