Noch fließt der Autoverkehr in der Knochenhauerstraße. Dort soll aber nach wie vor eine Fußgängerzone entstehen. Foto: Schlie Noch fließt der Autoverkehr in der Knochenhauerstraße. Dort soll aber nach wie vor eine Fußgängerzone entstehen. Foto: Schlie
Innenstadt

Knochenhauerstraße: Fußgängerzone auch für Radler

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Die geplante Mini-Fußgängerzone (150 Meter zwischen Carl-Ronning- und Kleine-Hunde-Straße) wird noch etwas auf sich warten lassen. Jetzt läuft erst einmal ein Anhörungsverfahren. Danach soll eine Testphase starten.

Ursprünglich sollte bereits im vergangenen Herbst das Teilstück der Knochenhauerstraße zur Tabuzone für Autos werden. Bis heute haben sie aber freie Fahrt. „Als Ergebnis der Abstimmungsgespräche mit Anliegern und Einzelhändlern ist bis auf Weiteres eine tägliche Anlieferung durch einen Sattelschlepper in der Regel gegen 13 Uhr erforderlich“, heißt es in einer Deputationsvorlage.

Konkret geht es um den Zulieferverkehr zu Galeria Kaufhof. Eingeschränkte Lieferzeiten wie im Rest der City-Fußgängerzone sind für das Unternehmen nicht einzuhalten. „Eine zeitliche Einschränkung ist für uns nicht machbar“, erklärt Dorothee Uhle, Geschäftsleiterin von Galeria Kaufhof in Bremen.

Lieferzeitpunkt hängt von Verkehrslage ab

Der Grund: Jeden Tag bekommt das Kaufhaus mindestens eine Lieferung aus dem regionalen Servicepoint des Unternehmens in Hannover und die Ankunftszeit in Bremen variiere je nach Verkehrslage, so Uhle.

Sie betont, dass Galeria Kaufhof den Plänen für eine Fußgängerzone grundsätzlich sehr offen gegenüberstehe. „Die Situation muss nur so sein, dass wir eine Anlieferungsmöglichkeit haben, die uns nicht beschränkt.“ Und die führt zwangsläufig mitten durch die geplante Fußgängerzone.

Ausnahme auch für Fahrradfahrer

Für Galeria Kaufhof soll es deshalb eine befristete Ausnahmegenehmigung geben. Das geht aus der Deputationsvorlage hervor. Eine Ausnahme vom Fahrverbot gilt außerdem für Radfahrer. Sie sollen – anders als in der Obernstraße – zeitlich unbeschränkt durch die geplante Fußgängerzone flitzen dürfen.

„Das war nicht meine Idee“, sagt Jan-Peter Halves, Geschäftsführer der Cityinitiative. Das Miteinander von Fußgängern und Radfahrern müsse erst einmal „geübt werden“. Erkennen sollen Autofahrer die Zone lediglich an Schildern.

Kaufleute hoffen auch rasche Umsetzung

Bauliche Veränderungen sind nicht vorgesehen, versenkbare Poller zu teuer. „Man kann nicht einfach zwei Schilder aufstellen“, sagt hingegen Halves, der eine Gestaltung mit Bänken, Blumentöpfen und Fahrradständern vorschlägt.

Anlieger seien bereit, sich in diese Gestaltung einzubringen. Halves zählt aber auch auf das Wirtschaftsressort als Geldgeber. Eine einjährige Erprobungsphase soll zeigen, wie das Fußgängerzonenkonzept in der Praxis funktioniert.

Wann der Test beginnt, ist noch unklar. Zurzeit dürfen sich die Träger öffentlicher Belange erst einmal zum aktuellen Planungsstand äußern. Halves hofft auf eine Umsetzung bis Mitte Juni, wenn das Straßenzirkusfestival La Strada stattfindet. „Das wäre doch ein guter Anlass“, meint Halves.

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