Geht doch: Fußballfans von Schalke und Werder Bremen einträchtig im Stadion vereint. Das Projekt des Helga-Jansen-Hauses will ebenfalls für mehr Respekt und weniger Fan-Feindschaft im Fußball eintreten. Geht doch: Fußballfans von Schalke und Werder Bremen einträchtig im Stadion vereint. Foto: Nordphoto / Kurth
Fußballfans

Fanprojekt: Grün-Weiß und Königsblau? Passt doch!

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Ungewöhnliches Projekt gegen Fanhass: Helga-Jansen-Haus führt Werder- und Schalke-Fans zum Bundesligaspiel zusammen. Je 50 Fans der beiden Vereine besuchen gemeinsam eine Podiumsdiskussion– und dann das Spiel im Stadion.

Fast jedes Wochenende treffen sie sich im Helga-Jansen-Haus in Huchting, um dort gemeinsam das Werder-Spiel auf großer Leinwand zu sehen, etwas zu trinken und Halbzeitwürstchen zu essen – der TV-Club „Fußball kritisch gesehen“. Der Name der Besuchergruppe deutet es schon an: Diskutiert wird auch mal, und zwar nicht nur entlang ausgetretener Pfade.

Fan-Feindschaft als Belastung für Gesellschaft

Sorgen macht manchen Teilnehmern der Runde das „Drumherum“ des Fußballs: Die oftmals kritischen Situationen zwischen gegnerischen Fußballfans würden als Belastung für das gesellschaftliche Umfeld gesehen, beschreibt Hubert Resch vom Trägerverein AMeB die Stimmung im TV-Club.

Bei der Sorge haben die Club-Mitglieder nicht Halt gemacht, ihnen war wichtig, dass etwas getan wird zur Vorbeugung und Deeskalation. Und so hat sich nun ein ungewöhnliches Projekt entwickelt.

Diskussion mit Vertretern von Schalke und Werder

Am Dienstag, wenn Werder Bremen den FC Schalke 04 empfängt, treffen sich je 50 Anhänger der beiden Vereine im Helga-Jansen-Haus, um zu diskutieren – und im Anschluss gemeinsam das Bundesligaspiel im Stadion zu besuchen. Ein Zeichen, so Resch, „für gegenseitigen Respekt beim Fußball“.

Zur Podiumsdiskussion ab 16 Uhr kommt der ehemalige Schalker Stürmer Martin Max (1995 bis 1999 bei den Gelsenkirchenern). „Bei aller Konkurrenz und Rivalität auf dem Rasen und auf den Rängen war es auch zu meiner Zeit immer das Wichtigste, den Gegner mit Respekt zu behandeln“, so Max. „Darauf sollte der Fokus heute ebenfalls liegen, sowohl bei den Spielern als auch bei den Fans.“

Der Fußballer trifft auf dem Podium auf Werder-Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald. Außerdem wird der irisch-deutsche Schriftsteller Ian Watson eine Kurzgeschichte aus seinem Buch „Spielfelder“ lesen.

Werder unterstützt Fußballfans mit Freikarten 

Ab 18 Uhr geht es dann los für die grün-weißen und königsblauen Fußballfans. Alle 100 Teilnehmer fahren zusammen zum Stadion, besuchen dort das Wuseum, lernen sich kennen und schauen gemeinsam das Spiel im Stadion, das um 20 Uhr angepfiffen wird.

Dass die Aktion stattfinden kann, ist neben den Initiatoren von der AMeB vor allem auch den beiden Vereinen zu verdanken, die schnell bereit waren, das Treffen zu unterstützen. Die AMeB bekommt jedes Jahr ein Kontingent an Freikarten für ein Bundesligaspiel von der Sozialabteilung von Werder Bremen.

Diesmal hat „Werder bewegt – lebenslang“ zusammen mit der Molkerei Ammerland das Kontingent noch einmal bedeutend aufgestockt, um den 100 Fans den Besuch des Spiels zu ermöglichen. „Ganz prima ist auch, dass Anhänger von Schalke 04 aus Bremen und Umzu mit dabei sein können, zum Beispiel die Delmeknappen“, so Resch. 

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