Jos Meijers von CEO Toentje aus Groningen (v.l.), Gemüseweerft-Geschäftsführer Michael Scheer, Andrea Frohmader aus der Senatskanzlei und Braumanufaktur-Geschäftsführer Markus Freybler im Hopfengarten.Foto: Bollmann
Urban Gardening

Die Gemüsewerft Bremen als Vorbild

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Seit drei Jahren wird auf der Bremer Gemüsewerft Bio-Hopfen angebaut. Mit Erfolg: Die Ernte wird von Craft-Brauereien händeringend benötigt. Jetzt folgt ein weiteres Projekt dem Vorbild aus Bremen.

Die Gemüsewerft produziert auf zwei innerstädtischen Flächen in Walle und Gröpelingen bereits seit einigen Jahren Hopfen. Keinen ganz gewöhnlichen, sondern die für die Craft-Bier-Szene besonders wichtigen Aromasorten Cascade, Chinook und Centennial.

Die sind für kleine Brauereien auf dem deutschen Markt kaum erhältlich. Deswegen hat Markus Freybler von der Bremer Braumanufaktur bei einem Besuch der Gemüsewerft Michael Scheer und sein Team im Frühjahr 2014 mit dem Hopfenfieber infiziert.

450 Hopfenpflanzen auf der Gemüsewerft

Mittlerweile wachsen an den beiden Flächen an der Basdahler Straße und Stephanikirchenweide auf einem halben Hektar insgesamt 450 Hopfenpflanzen in Holzcontainern auf Europaletten. Mit dem Boden kommen die Pflanzen dabei nicht in Berührung, denn das Gelände in der Überseestadt ist schwer belastet und würde mit dem ökologischen Anspruch nicht zusammenpassen.

Den Pflanzen scheint es unterdessen gleich zu sein. Die wachsen im einzigen innerstädtischen Hopfananbaugebiet Deutschlands prächtig. Insgesamt reicht die Ernte einer Pflanze für etwa 300 Liter Bier, erläutert Freybler. Dennoch reicht der Anbau nur um die beiden „Hopfenfänger“-Sorten Ale No. 2 und Schwarzbier  mit dem hiesigen Hopfen zu brauen.

Der Erfolg der Gemüsewerft hat sich unterdessen bis in Bremens Partnerstadt Groningen rumgesprochen: Durch die Vermittlung von BioStadt Bremen und der Senatskanzlei. wurde Jos Meijers vom Gartenbauprojekt Toentje auf die Gemüsewerft aufmerksam und war sofort begeistert.

Das System der Gemüsewerft wird kopiert

Ähnlich wie die Bremer verbindet auch Toentje das Urban Gardening mit einer Beschäftigungsperspektive für benachteiligte Menschen und versorgt dabei auch noch über eine Art „Tafel“ 220 Familien mit Lebensmitteln. Jetzt will man dort das System der Gemüsewerft kopieren und hat auch gleich über 100 Hopfenpflanzen aus Bremen bekommen.

Weiteres Interesse gibt es zudem aus dem Alternativprojekt „Prinzessinnengärten“ in Berlin-Kreuzberg, die im Oktober weitere Pflanzen bekommen sollen.

Auf der Gemüsewerft kann man sich unterdessen gut eine weiterere enge Zusammenarbeit vorstellen – genauso wie eine Kleinbrauerei mit Ausschank auf dem Gemüsewerft-Gelände.

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