Dr. Dorothe Poggel und Prof. Dr. Elisabeth-Ann Sheffield präsentieren eine Auswahl von Lektüre von Schriftstellern, die Gast am HWK waren.Foto: Konczak Dr. Dorothe Poggel und Prof. Dr. Elisabeth-Ann Sheffield präsentieren eine Auswahl von Lektüre von Schriftstellern, die Gast am HWK waren.Foto: Konczak
Wissenschaftsromane

Austausch zwischen Wissenschaftlern und Buchautoren

Von
Was haben Wissenschaftler und Romanautoren gemein? Kann das Theater von der Forschung profitieren? Am Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst bringt man Fiktion und Wissenschaft zusammen.

Die Romanautorin und Wissenschaftlerin Susan Gaines und Prof. Dr. Reto Weiler, Leiter des HWK Delmenhorst sind Visionäre. Bis heute bringen sie Roman- und Theaterautoren mit Forschern zusammen. Das geschieht in dieser Form weltweit nur in Delmenhorst. Das  Projekt nennt sich „Fiction Meets Science“.

Der direkte Kontakt in gemeinsamen Workshops und Tagungen, aber auch ganz persönliche Gespräche würden beiden Seiten helfen sich besser zu verstehen. „Am HWK gastieren Wissenschaftler der verschiedenen Disziplinen“, erklärt Dr. Dorothe Poggel.

Wenn Fiktion auf Wissenschaft trifft

Seit Herbst 2010 arbeitet die 48-Jährige dort im Themenbereich „Brain“. Sie fungiert als lokale Ansprechpartnerin für die Buch- und Theaterautoren, aber auch für die Partneruniversitäten Bremen und Oldenburg  und weitere Netzwerkpartner.

Allerdings läuft die Finanzierung für „Fiction Meets Science“ durch die „VW Stiftung Schlüsselthemen“ in diesem Jahr aus. Sechs Fellows haben davon seit 2013 profitiert. „Dr. Bernhard Kegel ist einer von ihnen. Er hat kürzlich seinen Roman ‚Abgrund‘ vorgestellt, der im Rahmen seines Fellowships entstand“, berichtet die HWK-Mitarbeiterin.

Romane über Biologie oder genetische Forschung

Ein weiterer Teilnehmer war Prof. Dr. Edward Schwarzschild. Er arbeitet an einem Roman über schwarze Löcher. Mit einem Buchprojekt über die genetische Forschung in den USA der 1960-er Jahre und im Deutschland der Gegenwart beschäftigt sich dagegen Prof. Dr. Elisabeth-Ann Sheffield.

„Die Projektteilnehmer kamen meist für längere Zeiträume nach Delmenhorst und profitierten vom Netzwerk des HWK zu wissenschaftlichen Einrichtungenwie beispielsweise dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven“, sagt Poggel.

Wissenschaftler als Migranten

Da das Projekt sowohl bei den Autoren als auch in den Forschungseinrichtungen positiv gesehen werde und man an den Universitäten in Oldenburg und Bremen sogar neue Stellen geschaffen habe, ist man am HWK optimistisch, den Zuschlag für eine längere Förderung durch die „VW Stiftung Schlüsselthemen“ zu bekommen.

„In diesem Jahr erwarten wir noch Dr. Jaspreet Singh von der Universität im kanadischen Alberta und Rebekka Kricheldorf. Singh arbeitet an einer Kurzgeschichtensammlung über den Wissenschaftler als Migranten zwischen den Kontinenten, aber auch zwischen den verschiedenen Wissenschaftsgebieten“, berichtet Poggel.

HWK-Fellow eröffnet die Theatersaison

Mit dem Theaterstück „Pleasure Center“ der Berliner Theaterautorin Kricheldorf soll sogar die Spielzeit 2018/19 am Oldenburgischen Staatstheater eröffnet werden. „Das Stück befasst sich mit den Belohnungszentren im menschlichen Gehirn. Praktischerweise halten sich immer Neurowissenschaftler im HWK auf“, so Poggel.

Bereits die Spielzeit 2016/17 wurde mit der Inszenierung „Der Golem“ eröffnet, an deren Realisierung der Fellow Tobias Ginsburg beteiligt war.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner