Petro und Florian aus Transsilvanien erschrecken die Fahrgäste im „Scary House“. Foto: Konczak Petro und Florian aus Transsilvanien erschrecken die Fahrgäste im „Scary House“. Foto: Konczak
Kramermarkt

Lebende Erschrecker sorgen für gruselige Momente

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Der Kramermarkt auf den Graftwiesen läuft seit Sonnabend. Wer sich ins „Scary House“ wagt, trifft bei dem Trip durch die Geisterbahn auch auf Erschrecker aus Fleisch und Blut. Amüsieren kann man sich bis Mittwoch.

Wenn die drei Erschrecker ihren Job gut machen, freuen sich hinterher nicht nur sie selber, sondern in der Regel auch die Begleiter des „Opfers“. Denn die amüsieren sich in der Regel köstlich über deren Schreckmomente. „Der Besuch einer Geisterbahn soll ein großer Spaß sein“, sind sich Melanie und Harry Hansla, Betreiber des „Scary House“ einig.

Wichtigstes Utensil der Erschrecker, von denen meistens zwei gleichzeitig im Einsatz sind, stellen die Masken dar, deren Äußeres sich vor allem an Figuren aus Horrorfilmen orientiert. „Wir arbeiten mit hochwertigen Masken, die wir auf Messen kaufen. Mit Schminke haben wir keine guten Erfahrungen gemacht, da sie leicht verläuft. In den USA gibt es eine riesige Messe nur für Geisterbahnbetreiber, dort wird man fündig,“ verrät Harry Hansla.

Angefasst wird nicht

Doch vor allem der richtige Überraschungsmoment und eine gute Positionierung in der Geisterbahn seien das Erfolgsgeheimnis der Erschrecker. „Anfassen sollen sie die Kunden nicht. Zu Berührungen kommt es lediglich, wenn die Kunden zucken oder die Hände erschrocken hochreissen. Oder wenn sie während der ganzen Fahrt ihre Hände vor den Augen lassen, dann machen sich die Erschrecker schon mal mit einem Schultertippen bemerkbar. Denn bemerkt wollen sie werden“, plaudert Harry Hansla aus dem Nähkästchen.

Zirca zweieinhalb Minuten dauert die Fahrt durch die zweistöckige Geisterbahn, die Familie Hansla in Tschechien gekauft hat. Willkommen sind Fahrgäste ab drei Jahren (in Begleitung eines Erwachsenen), mutige Sechsjährige fahren aber auch schon mal alleine mit.

Gruselspaß ist ab drei Jahren erlaubt

Die Erschrecker passen sich ihren jeweiligen Kunden an. Männer, die vorher vor Selbstbewusstsein strotzen, werden schon mal härter angegangen, mit Kindern und schreckhaften jungen Damen gehen sie sanfter um.

„Bereits seit 50 Jahren gehören Geisterbahnen zu meiner Familie, seit 25 Jahren kümmern sich meine Frau und ich um das Geschäft“, sagt Harry Hansla. Genau wie der 49-Jährige stammt auch seine Frau Melanie aus einer Schaustellerfamilie und auch ihr Sohn scheint das „Schausteller-Gen“ geerbt zu haben. „Mit 16 Jahren hat er verkündet, den Betrieb später übernehmen zu wollen“, erinnern sich die Eltern.

Das Schausteller-Gen liegt in der Familie

25 Märkte und Fest stehen in dieser Saison an. Die anschließende Pause dauert durchschnittlich von Ende Dezember – wegen den Weihnachtsmärkten – und Ende März. Doch auch in der Winterpause ist der Terminkalender der Schaustellerfamilien prall gefüllt. „Bei uns standen sieben Hochzeiten und mehrere Taufen an. Außerdem müssen in der Zeit die Fahrgeschäfte und Wagen überprüft und repariert werden“, erzählt Melanie Hansla.

Auf dem Delmenhorster Kramermarkt auf den Graftwiesen kann man sich noch bis einschließlich Mittwoch, 3. Mai täglich von 13.30 bis 23 Uhr erschrecken lassen. Am letzten Markttag wird das traditionelle Höhenfeuerwerk den Himmel über Delmenhorst farbenprächtig erhellen

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