BLB soll auch weiterhin am Bremer Standort stehen. Rechtlich verschmelzt das Institut allerdings nun doch mit der Nord LB. Foto: Schlie BLB soll auch weiterhin am Bremer Standort stehen. Rechtlich verschmelzt das Institut allerdings nun doch mit der Nord LB. Foto: Schlie
Bilanz 2016

Bremer Landesbank verliert ihre Eigenständigkeit

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Seit Anfang des Jahres gehört die Bremer Landesbank (BLB) bereits der Nord LB. Nach einer miesen Bilanz für 2016 ist klar: Die Bremer werden ihre rechtliche Eigenständigkeit verlieren und mit der Nord LB fusionieren.

Mit einem deutlichen Verlust in Höhe von 1,4 Milliarden Euro hat die BLB das vergangene Geschäftsjahr abgeschlossen. Wegen des schlechten Ergebnisses wird das Bremer Institut im Laufe des Jahres mit ihrer neuen Allein-Eigentümerin, der Nord LB, verschmelzen.

„1,4 Milliarden Euro Verlust machen machen die Fusion aus meiner Sicht zur einzig sinnvollen Weiterentwicklung“, sagte BLB-Vorstandsvorsitzender Christian Veit im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag. Dabei sei eine Verschmelzung vor einigen Monaten noch kein Thema gewesen.

BLB-Mitarbeiter müssen um Arbeitsplatz bangen

Mitarbeiter der Bank mit Filialen am Domshof und in Oldenburg müssen bereits seit der Übernahme durch die Nord LB um ihren Arbeitsplatz bangen. „Es wird Personalabbau geben“, kündigte Veit an. Bereits im vergangenen Jahre habe das Unternehmen Rückstände gebildet, um den bevorstehenden Arbeitsplatzabbau sozialverträglich zu gestalten.

Wie viele Arbeitsplätze auf der Kippe stehen, ist laut Veit noch nicht klar. Sicher ist, dass der Geschäftsbereich Schiffsfinanzierungen künftig vom Standort in Hannover gesteuert wird. Eben jene Finanzierung von Containerschiffen, Tankern und Co. hat die gegenwärtige Schieflage der BLB maßgeblich ausgelöst.

Zahl der finanzierten Schiffe wird weiter reduziert

„Die Geschäftsentwicklung im Jahr 2016 wurde massiv durch die Krise im Schifffartssegment beeinträchtigt“, so Veit. Die Bank hat sich deshalb entschieden, im Jahr 2016 ihre Risikovorsorge auf 1,5 Milliarden Euro zu erhöhen – deutlich mehr als im Vorjahr (341 Millionen).

Gleichzeitig hat die Bank im vergangenen Jahr die Zahl der von ihr finanzierten Schiffe um 73 auf 575 Schiffe reduziert und verfolgt diesen Kurs auch weiter. Bereits seit 2011 befindet sich die BLB auf einem Rückzug aus diesem Bereich. Trotzdem machen Schiffsfinanzierungen fast 30 Prozent des Kerngeschäfts aus.

BLB soll als Marke erhalten werden

Das ändert nichts daran, dass die BLB mit der Nord LB fusionieren wird. Veit geht davon aus, dass trotzdem weiterhin „Bremer Landesbank“ am Geschäftsgebäude an der Domsheide steht. „Und die Kunden werden auch noch längere Zeit Post von der BLB bekommen“, kündigte er an.

Die Marke „BLB“ soll also bestehen bleiben. Veit verglich die Situation mit der Braunschweiger Landessparkasse, die als Unternehmen der Nord LB ebenfalls weiterhin mit ihrem alten Namen agiert.

Gute Ergebnisse bei Erneuerbaren Energien

Positiv gelaufen ist das vergangene Geschäftsjahr hingegen im Bereich Erneuerbare Energien. Das Neugeschäft lag nach Angaben der Bremer Landesbank bei rund einer Milliarde Euro und damit über den Erwartungen. 600 Windparks gehören zum Finanzierungsbestand der BLB. „Jedes neunte Windrad, das Sie in Deutschland sehen, ist von der BLB finanziert“, sagte Vertriebsvorstand Björn Nullmeyer.

Deshalb soll die Finanzierung von On-shore-Windparks auch nach einer Fusion mit der Nord LB aus Bremen gesteuert werden. Ebenfalls in Bremen verbleibt die Steuerung für die Geschäftsbereiche Privatkunden, Private Banking, Firmenkunden Nordwest und Leasing. Hannover übernimmt neben der Schiffsfinanzierung unter anderem auch das Kapitalmarktgeschäft.

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