„Touchdown“ zeigt die wissenschaftliche und künstlerische Exponate aus Archäologie, Zeitgeschichte, Medizin, aus Genetik, Film und bildender Kunst. Foto: Martin Langhorst „Touchdown“ zeigt wissenschaftliche und künstlerische Exponate aus Archäologie, Zeitgeschichte, Medizin, aus Genetik, Film und bildender Kunst. Foto: Martin Langhorst
Ausstellung

Down-Syndrom: Experten berichten in eigener Sache

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Von Nazi-Morden bis zu Debatten über Pränataldiagnostik – die Ausstellung „Touchdown" behandelt viele heikle Themen. Diese sollen Besucher zu offenen Gesprächen rund um Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe anregen.

Außerirdische mit Down-Syndrom erforschen das Leben auf der Erde. An sieben Stationen zeigen sie, wie Menschen mit Down-Syndrom in verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichen Orten lebten und wie sie heute leben wollen.

Darum geht es bei „Touchdown“, einer Ausstellung über und mit Menschen mit Down-Syndrom, die aktuell in der Galerie im Park am Klinikum Bremen-Ost gezeigt wird.

Thema ist die Geschichte des Down-Syndroms im Mittelalter, im 19. Jahrhundert und in der Zeit des Nationalsozialismus. Ferner geht es um die aktuelle Forschung und die Fragen nach Unterschieden, Gemeinsamkeiten, nach Vielfalt und nach Wegen, wie Menschen mit und ohne Behinderung zusammen ein gutes Leben haben können.

Diskriminierungen im Alltag

„Wir erhoffen uns eine breite Öffentlichkeit und ganz viele Besucher, um zu offenen Gesprächen rund um echte Inklusion und Teilhabe anzuregen. Diese Ausstellung bewegt und behandelt viele heikle Themen“, erklärt Sprecherin Stefanie Beckröge.

Darunter: Das Anstarren von Menschen zum Beispiel, die offensichtlich „anders“ aussehen, die Diskriminierungen im Alltag heute, die Verfolgungen und Morde im Nationalsozialismus oder die aktuelle Debatten zur Pränataldiagnostik. „Touchdown“ informiere, aber unterhalte die Besucher auch. Sie zeige zum Beispiel, wie Menschen mit Down-Syndrom heute leben und wie sie leben möchten.

„Und beantwortet auch einfache Fragen, die sich viele nicht zu stellen trauen“: Benutzen mit Menschen mit Down-Syndrom ein Smartphone? Sind Sie in sozialen Netzwerken unterwegs?

Von Künstlern mit und ohne Down-Syndrom

„Das besondere an ‘Touchdown‘ ist, dass es die erste Ausstellung über das Down-Syndrom überhaupt ist. Außerdem spricht sie nicht einfach über Betroffene, sondern wurde von Anfang an mit Menschen mit Down-Syndrom gemeinsam entwickelt, die sich sehr klug, sehr kritisch und auch manchmal sehr humorvoll als Experten in eigener Sache einbringen“, berichtet Beckröge. 

Zu sehen sind wissenschaftliche und künstlerische Exponate aus Archäologie, Zeitgeschichte, Medizin, aus Genetik, Film und bildender Kunst, die aus verschiedenen Archiven, Museen, Gedenkstätten und von Forschungsprojekten aus Deutschland, Österreich und Großbritannien stammen – und von Künstlern mit und ohne Down-Syndrom.

„Wir sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, diese hochkarätige und in ihrer Art einzigartige Ausstellung nach Bremen zu holen“, sagt Achim Tischer, Leiter der Kulturambulanz. Es werde viel Wert darauf gelegt, dass Menschen mit Down-Syndrom als Experten in eigener Sache eingebunden werden.

Tandem-Führungen

Mehrere Menschen aus Bremen und umzu mit Down-Syndrom sind im Vorfeld geschult worden und bieten gemeinsam mit einem Kulturvermittler öffentliche Tandem-Führungen an. Außerdem beteiligen sich viele Institutionen, Vereine und Wissenschaftler an dem Begleitprogramm.

 „Touchdown“ der Bundeskunsthalle in Bonn in Kooperation mit dem Forschungsprojekt „Touchdown 21“ ist die erste Ausstellung über das Down-Syndrom. In der Galerie im Park ist sie noch bis zum 27. August zu sehen.

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