Zurzeit ist das Team um die Vorsitzende Brigitte Kall in großem Maß mit dem Aufpäppeln der vielen Kitten beschäftigt. Foto: Konczak
„Anfang der Woche sind noch 15 aus dem Stadtsüden hinzugekommen, jetzt haben wir insgesamt 27 Kitten, die wir erstmal aufpäppeln und impfen lassen müssen“, zählt Vereinssprecher Marc van der Velde, auf. „Aber das kennen wir in diesen Monaten schon“, ergänzt Brigitte Kall, die Vorsitzende des Vereins.
Erfreulich sei, dass dieses Mal alle Kätzchen in einem relativ guten Zustand sind und nicht voller Maden, wie bei den Fundtieren im August des vergangenen Jahres. Auch eine tragende Katze habe man eingefangen, die nach dem Wurf kastriert werde. „Ob wir sie in die Vermittlung nehmen oder wieder dort aussetzen, wo wir sie gefunden haben, dass müssen wir dann sehen“, erklärt van der Velde.
Rund 220 Tiere haben die Ehrenamtlichen des Delmenhorster Vereins im vergangenen Jahr auf dem Tierschutzhof Am Schillbrok 5 aufgenommen und überwiegend wieder vermittelt. Meistens handelt es sich um Katzen. Einige Samtpfoten seien daher immer in den Katzenhäusern anzutreffen. „Doch auch Meerschweinchen und Hunde sind in der Vermittlung“, sagt van der Velde.
Beteiligung an bundesweiter Ferienaktion
Zum dritten Mal in Folge beteiligen sich die Delmenhorster Tierschützer in diesem Sommer an der bundesweiten Aktion „Nimmst du mein Tier, nehm‘ ich dein Tier“. Bei dieser Urlaubshilfe betreuen Halter ihre Haustiere gegenseitig. „Wir helfen dann bei der Vermittlung von Urlaubsplätzen“, erläutern Kall und van der Velde. „Man kann an dieser Aktion aber auch gerne teilnehmen, wenn man keinen Tausch organisieren, sondern nur eine Betreuungsstelle anbieten möchte oder lediglich einen Urlaubsplatz für sein Tier sucht.“
Bei der Aktion handelt es sich um eine Initiative des Deutschen Tierschutzbundes, in dem die Delmenhorster Akteure Mitglied sind. Wer Interesse an dem Angebot hat, kann sich montags bis freitags unter Telefon 0151 11 18 53 92 melden.
2016 knapp mit den Spendengeldern ausgekommen
Mit den 2016 gesammelten Spendengeldern ist der Verein gerade so plus minus Null hingekommen. „Wir hatten im Laufe des Jahres sehr hohe Tierarztkosten und am Ende ist es eng geworden“, beschreibt van der Velde. Zwischen 80.000 und 100.000 Euro müssten die ehrenamtlichen Akteure pro Jahr sammeln, um „überleben“ zu können. „Wir benötigen zwar dringend ein neues Dach, aber das Geld geht vorrangig für die Versorgung der Tiere und die Tierarztkosten drauf“, stellt Brigitte Kall klar.
Dank handwerklich begabter Helfer konnte die Quarantänestation im Obergeschoss des ehemaligen Bauernhauses mittlerweile gefliest werden. „Darüber sind wir sehr froh“, betont der Sprecher. Von den rund 170 Mitgliedern des Vereins seien regelmäßig etwa 20 Personen vor Ort, um in ihrer Freizeit aktiv mitzuhelfen. Zu tun gäbe es eine Menge, allerdings sei die Koordination nicht immer einfach, geben Kall und van der Velde zu. „Denn schließlich müssen wir uns primär um die Tiere kümmern.“
