2011 ist die erste "Emma" in Betrieb genommen worden. Seitdem haben sie jährlich bis zu 15.000 Fahrgäste transportiert.Foto: WR 2011 ist die erste "Emma" in Betrieb genommen worden. Seitdem haben sie jährlich bis zu 15.000 Fahrgäste transportiert.Foto: WR
Tourismus

„Emma“-Minibusse sind ausgemustert worden

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Seit „Emma“ vor sechs Jahren auf ihre erste Tour durch Bremen ging, hat sie viele Fans gewonnen. Jetzt aber werden die drei Mini-Elektrobusse nicht mehr auf die Straße gelassen. Sie sind defekt - und Ersatzteile rar.

Eigentlich würde in diesen Tagen für die elektrischen Stadtrundfahrt-Busse die Saison beginnen. Aber die drei Emmas sind ausgemustert worden. „Sie sind defekt“, sagt Peter Siemering, Geschäftsführer der Bremer Touristik Zentrale.

Er hatte die Idee für die kleinen Gefährte, die Touristen auch in die Teile der Stadt bringen können, in denen große Busse nicht fahren können, aus Shanghai mitgebracht. Auf der Weltausstellung hatten die Flitzer Messebesucher über das Gelände gefahren.

„Emmas“ stammen aus China

Also kaufte die Bremer Straßenbahn AG nach einer Testphase drei Elektrobusse beim chinesischen Fabrikanten. Ein Händler aus den neuen Bundesländern hatte die Lizenz für den Vertrieb der Busse in den hiesigen Breitengraden. „Damals gab es in Europa sonst keine Alternative“, sagt Siemering mit Blick auf die vor einigen Jahren noch nicht so weit entwickelte Elektromobilitätsbranche.

Das wird den kleinen „Emmas“ jetzt zum Verhängnis. Denn: Den deutschen Zwischenhändler gibt es nicht mehr – und das macht die Beschaffung von Ersatzteilen quasi unmöglich. „Der Teileverschleiß war immer schwierig“, sagt auch Andreas Holling von der BSAG.

Bis zu 15.000 Fahrgäste pro Jahr

Die Bemühungen, Ersatzteile zu beschaffen, die auch den Anforderungen des deutschen TÜVs entsprechen, seien erfolglos gewesen. „Wir waren unserer Zeit voraus“, beschreibt Siemering das Dilemma.

Bei Bremern und Bremen-Besuchern waren die „Emmas“ in den vergangenen Jahren sehr beliebt. 10.000 bis 15.000 Fahrgäste pro Jahr hat die BTZ verzeichnet. „Wir brauchten dafür gar nicht viel Werbung machen“, sagt Siemering.

Busse hatten auch Nachteile

Nachteile hatten die 20 bis 25 Stundenkilometer schnellen Gefährte in seinen Augen trotzdem: „Nach sechs Fahrten war die ,Emma‘ erschöpft und musste an den Strom“, sagt er.

Mit den offenen Seitenwänden waren die Busse außerdem nicht wirklich unabhängig vom Wetter und boten mit maximal zwölf Plätzen vergleichsweise wenig Raum. Das alles soll sich zukünftig ändern.

BTZ hofft auch Nachfolger

Denn auch wenn die „Emmas“ jetzt erst einmal aus dem Rennen sind und tatenlos auf dem BSAG-Betriebshof in der Neustadt stehen, will die BTZ auch künftig Elektrobus-Touren in Bremen anbieten.

„Wir als Touristiker wollen Bremen erlebbar machen“, sagt Siemering. Deshalb führt er Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern, die seiner Einschätzung nach aber noch einige Wochen laufen werden. Der BTZ-Chef ist trotzdem optimistisch, dass die „Emma“-Nachfolger noch in dieser Saison durch Bremen rollen.

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