Tee. Foto: Jörg Sarbach Grün, schwarz, Rooibos oder Früchte: Auch in der Hansestadt spielt der Teehandel eine große Rolle. Foto: Jörg Sarbach
Star-Ups

Tee: Wenn Tradition und Trend aufeinander treffen

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Die Deutschen lieben Tee und Bremen ist durch seine Handelsgeschichte eine klassische Teestadt. Das sehen auch Start-ups als Chance und mischen den Markt mit ihren Produkten auf. Wenn Historie auf Moderne trifft...

Von Insa Lohmann

Tee ist nach Wasser das beliebteste Getränk. Allein in Deutschland liegt der jährliche Pro-Kopf-Konsum bei 28 Litern – rund drei Liter mehr als noch vor zehn Jahren. In Bremen hat der Handel mit Tee seit hunderten Jahren Tradition. Davon profitieren nicht nur die alteingesessenen Tee-Unternehmen, sondern auch Start-ups, die sich immer neue Produkte einfallen lassen.

Während Tee häufig eher mit Attributen wie traditionell und klassisch vermarktet wird, geht die Bremer Firma „Pop Tee“ beispielsweise den entgegengesetzten Weg: Florian Rauch, Ugur Erdem und Meron Tecle, kreieren seit 2013 hochwertige Bio-Tees.

Gesundheitsbewusstsein spielt eine große Rolle

Abgefüllt und verkauft werden sie in charakteristischen Blechdosen mit bunten Etiketten, die sich an der Pop-Art-Bewegung orientieren. Für das Design der Dosen erhielten sie bereits den Red Dot Design Award. Neben der Individualisierung der Sorten und des De­signs spielt für viele Konsumenten heute auch das Thema Gesundheit eine Rolle bei der Wahl ihrer Tee-Produkte.

„Es gibt ein steigendes Gesundheitsbewusstsein bei den Leuten. Gerade die Biosparte wächst extrem“, sagt Jungunternehmer Timo-Noé Chitula, der mit „My Cup of Tea“ einen Bremer Onlinehandel für Tee gegründet hat. „Dieser Trend lässt sich wunderbar mit Tee kombinieren.“

Die Bremer haben ein gutes Verhältnis zu Tee

Schon sein Vater, der in Mosambik aufgewachsen ist, sagte früh zu ihm: „Sohn, ich bin nie krank, weil ich immer Tee trinke.“ In Bremen hätten die Menschen ein gutes Verhältnis zu Tee und seien traditionell sehr affin für das Getränk, sagt Chitula. Zwar müsse man sie zunächst von dem Produkt überzeugen, aber dann seien sie „treu bis zum Ende“.

„Gerade bei Tee sind die Leute wahnsinnig festgelegt auf einen Anbieter“, weiß auch Christoph Michaelsen. Sein Unternehmen „The Betty Darling Company“ vertreibt seine Tees mit dem Dreimaster unter britischer Flagge. Auf dem Logo 1991 gegründet, gehört die Firma schon zu den „älteren Hasen“ im Teegeschäft.

„Der beste Tee ist der, der am meisten Freude macht.“

Michaelsens Familie beschäftigt sich seit mehr als 130 Jahren mit Tee: Das Mutterunternehmen Tee-Import W.B. Michaelsen & Co. gibt es bereits seit 1885. Michaelsen selbst hat schon immer viel Tee getrunken, doch er vermisste besonders hochwertige Produkte auf dem Markt. „Es war schwierig, guten Tee zu bekommen.“

Die Mischungen des Geschäftsführers reichen heute von Darjeeling über Ostfriesen-Tee bis hin zu Spezialitäten aus China, Assam, Nepal und den Nilgiris. Michaelsen setzt auf einen engen Kontakt zu den Produzenten, die er auch persönlich besucht.

Zu den meistverkauften Sorten bei „The Betty Darling Company“ gehört der Darjeeling. Trends interessieren Christoph Michaelsen dabei wenig: „Der beste Tee ist der, der am meisten Freude macht.“

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