Der fünfstöckige Gallerieholländer Am Wall ist nicht nur besonders schön, sondern gehört auch zu den höchsten Windmühlenin Deutschland. Foto: Schlie
Baudenkmäler

Am Pfingstmontag ist Mühlentag in Bremen

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Mühlen zählen zu den ersten schweren Maschinen, die den Menschen die Arbeit erleichterten und sie bieten bis heute einen faszinierenden Anblick. Beim Mühlentag kann man viele der Bauwerke besichtigen.

Bundesweit öffnen mehr als 1.100 dieser eindrucksvollen Baudenkmäler am 24. Deutschen Mühlentag am morgigen Pfingstmontag ihre Türen. Für die Besucher eine gute Gelegenheit, die technischen Meisterwerke ihrer Zeit aus nächster Nähe zu betrachten und sich die Funktionsweise erklären zu lassen. In Bremen kann man zwei besonders eindrucksvolle Mühlen besichtigen: Den fünfstöckigen Gallerieholländer Am Wall und den dreistöckigen Gallerieholländer in Oberneuland.

Die Geschichte der Mühlen reicht weit zurück

Über 2.000 Jahre reicht die Geschichte der Mühlen zurück. Dabei gehörten die Wind- und Wassermühlen früher zum gewohnten Bild in fast jedem Dorf und wurden sogar in vielen Volksliedern besungen. Die Melodie von „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp klapp, klipp klapp, klipp klapp“ haben die meisten Menschen wohl bis heute noch im Ohr.

Ab den 1950er Jahren verschwanden die Mühlen dann aber zunehmend aus dem Landschaftsbild. Zu teuer im Unterhalt und zu aufwändig in der Sanierung wurden viele Bauwerke einfach abgerissen oder fast bis zur Unkenntlichkeit zurückgebaut. Um die letzten erhaltenen Exemplare kümmern sich mittlerweile oft Liebhaber und versuchen die Gebäude zumindest zu erhalten.

Alleine in Niedersachsen gibt es gegenwärtig noch 800 Wasser- und etwa 600 Windmühlen. In ihrer Existenz gefährdet sind dabei zunehmend die kleinen Wasserkraftanlagen, da die Wasserrahmenrichtlinie ihren dauerhaften Weiterbetrieb in Frage stellt. Dazu kommen die erheblichen Kosten für Erhalt und Wiederherstellung, die bei etlichen Wasser- und Windmühlen schon dazu geführt haben, dass Wasserräder und Jalousieflügel nicht erneuert werden konnten.

In Bremen gibt es nur noch fünf Windmühlen aus der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts. Neben der Mühle Am Wall und in Oberneuland gibt es noch die Arberger, die Rekumer und die Horner Mühle. Bei der Horner Mühle wurde vor einigen Jahren  der komplett desolate Mühlenkopf aufwändig erneuert. Dennoch präsentiert sie sich zurzeit ohne Flügel, da Schädlinge die komplette Holzkonstruktion zerstört hatten.

Am Mühlentag sind zwei Bremer Bauwerke geöffnet

Die Windmühle Am Wall ist den ganzen Pfingstmontag über geöffnet. Man kann den fünfstöckigen Galerieholländer besichtigen, es werden Führungen angeboten und bei günstigem Wind wird auch geschrotet. Die Mühle ist übrigens voll funktionsfähig und verfügt über drei Mahlgänge, Beutelkiste, Elevator, Schälmaschine, Sackklopfmaschine und Windfege.

Ebenfalls geöffnet ist die Oberneulander Mühle (Mühlenweg 34). In der Zeit von 11 bis 16 Uhr werden laufend Führungen angeboten. Zudem gibt es auch Kaffee und Kuchen. In dem dreistöckigen Gallerieholländer ist auch eine Außenstelle des Bremer Landesmuseums untergebracht, in dem die Ausstellung „Vom Korn zum Brot“ besichtigt werden kann.

Weitere Informationen über den 24. Deutschen Mühlentag und geöffnete Bauwerke in Niedersachsen gibt es unter muehlen-dgm.de im Internet.

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