Highland-Games in Stuhr am Steller See. Schotten schottisch Dudelsack Foto: pv Und.... Abwurf: Manche Disziplinen bei den Highland-Games wirken sehr robust. Trotzdem sind auch gemischtgeschlechtliche Teams willkommen. Foto: pv
Schottisches Stuhr

Highland-Games: Steller See wird zu Loch Ness

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Steine werfen, Baumstämme schubsen und Reifen ziehen – die Spiele auf dem Märchen-Campingplatz in Stuhr lehnen sich an ihr schottisches Vorbild an. Auch für reine Besucher gibt es ein Programm.

Wer weiß schon, ob der Steller See am 17. Juni still daliegt, oder ob er vom Wind zu Wellen aufgepeitscht wird; wer weiß schon, ob an jenem Samstag die Sonne scheint und Vögel singen, oder ob der Regen den Hintergrund-Sound liefert; wer weiß schon, ob dichter Nebel dem Tag einen echt schottischen Anstrich gibt – klar ist nur, dass kommende Woche in Stuhr die Highland-Games stattfinden, und zwar bei jedem Wetter.

Pong! Tschock! Klosch! Sieben Kilogramm schwere Steine werden geworfen, zwanzig Kilo schwere Felsbrocken mit aller Kraft gestoßen und auch ein 3,20 Meter langer Stamm durch die Luft geschubst. Schon zum dritten Mal finden die Spiele nach schottischem Vorbild auf dem Märchencampingplatz in Stuhr statt.

„Nichts was nicht nach drei Wochen verwächst.“

Ins Leben gerufen wurden sie von Heiko Matz, der 2008 zum ersten Mal selbst Highland-Games besuchte. Noch im gleichen Jahr gründete sich rund um ihn die Interessengemeinschaft „Highland Games Bremen“ mit dem Entschluss, eigene Spiele zu organisieren.

„Erst mal wollte dafür ein geeignetes Gelände gefunden werden“, so Matz. Partner wurde schließlich der Märchencampingplatz am Steller See in Stuhr.

Dieser Platz, so der Organisator, biete nämlich optimale Bedingungen: Infrastruktur, den Fokus auf Familien und „einen ollen Bolzplatz auf dem es nicht so schlimm ist, wenn wir ihn mal mit einem Baumstamm umpflügen“, so Matz. „Wobei wir deutlich weniger Spuren hinterlassen als man vermuten mag – nichts was nicht wieder nach drei Wochen verwächst.“

Es wird viel geworfen – und auch geschossen 

Beginn am Samstag, 17. Juni, ist um 11 Uhr. Bis zu 45 Amateurteams aus je zwei Teilnehmern treten in sieben Disziplinen gegeneinander an. Alle Elemente sollen „anspruchsvoll, aber zu bewältigen“ sein. Dabei ist Kraft nicht die einzige Anforderung – Mannschaften können durchaus gemischtgeschlechtlich antreten.

„Mitmachen kann bei uns jeder, es bedarf keiner besonderen Fertigkeiten außer der Leidenschaft zu Schottland“, erläutert Matz. Neben den erwähnten Stein- und Baumstammwürfen gibt es auch Hammerwerfen und Speerwürfe, sowie Bogenschießen. Als besonders anstrengend gilt „Treckerreifen ziehen“ – jeder Clan kann seine drei Versuche dafür deshalb über den Tag verteilen.

Mittelaltermarkt für Kinder, Whiskytasting für Erwachsene

Noch können sich Mannschaften per Mail an heiko.matz@gmx.de (für eine Teilnahmegebühr von 10 Euro) anmelden. Beim Aufbau, am Freitagnachmittag, 16. Juni, gibt es noch einmal die Möglichkeit, zu trainieren. Zudem werden noch 25 Helfer für Logistik und das Schiedsrichteramt gesucht. Es genügt aber auch, nur als Zuschauer zu kommen.

Auf dem Campingplatz stehen ein Swimming-Pool, ein Trampolin und eine Kinderdisco bereit, zwei Highland-Rinder sind zu bestaunen und es gibt Dudelsack-Musik – zunächst von einem Mitglied der „Crest of Gordon„, am Abend sogar in einer rockigen Variante von „MacIntosh“.

Auf einem kleinen Mittelaltermarkt können auch Kinder einige Highlander-Disziplinen ausprobieren, und Erwachsene können ab 17 Uhr für 10 Euro an einem Whiskytasting teilnehmen. Es wird gegrillt und Bier gibt‘s auch. Irgendwann nach 18 Uhr, nach der Siegerehrung, ist dann Schluss – bis Stuhr im nächsten Jahr wieder schottisch wird.

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