Die Delegation aus Bremen mit den Warnemünder Partnern beim vergangenen Besuch an der Ostsee. Foto: pv Die Delegation aus Bremen mit den Warnemünder Partnern beim vergangenen Besuch an der Ostsee. Foto: pv
Vegesack-Warnemünde

Stadtteilpartnerschaft wird seit 24 Jahren gelebt

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Die Partnerschaft zwischen Vegesack und Warnemünde wird auch nach 24 Jahren noch intensiv gelebt. Mehr noch: Freundschaften sind entstanden und die beiden maritimen Stadtteile unterstützen sich in vielerlei Hinsicht.

„Geleitet von dem Bestreben, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Ostseebad Warnemünde und Vegesack zu vertiefen, haben die bevollmächtigten Vertreter folgendes vereinbart“ – so beginnt die „Vegesacker Erklärung“ zwischen den beiden Stadtteilen.

Im weiteren Verlauf einigte man sich unter anderem darauf, sich auf kultureller, sportlicher und sozialer Ebene auszutauschen, Hilfestellung zur Lösung gesellschaftlicher und kommunaler Probleme zu leisten sowie sich regelmäßig zu treffen. Unterzeichnet worden ist die Vereinbarung von Paul Schmidt, damaliger Vegesacker Beiratssprecher, und Eckhard Spillmann, zu dem Zeitpunkt Sprecher des Ortsbeirates Warnemünde/Diedrichshagen.

Was vor 24 Jahren schriftlich festgehalten worden ist, hat auch heute noch Bestand. Erst im Frühjahr diesen Jahres besuchte eine Delegation aus Vegesack die Warnemünder. Es sind Treffen, bei denen die Stadtteilpartnerschaft gelebt und viel diskutiert wird.

Viele Parallelen zwischen Warnemünde und Vegesack

Themen, die beide Stadtteile und Beiräte immer wieder beschäftigt: Formen der Bürgerbeteiligung, Stadtentwicklung und die Frage, wie Belange des Stadtteils gegenüber der Stadt durchgesetzt werden können.

Denn die beiden Stadtteile bewegt oft Ähnliches. Diese Parallelen seien auch vor 24 Jahren schon eindeutig gewesen, sagt Heiko Dornstedt. „Warnemünder und Vegesacker führen ein Eigenleben und bezeichnen sich selber als `gallisches Dorf´“, so der Ortsamtsleiter. Ähnlich wie die geografische Lage von Vegesack zu Bremen, liege auch Warnemünde zu Rostock ein gutes Stück entfernt.

Die Stadtteilpartnerschaft zwischen Vegesack und Warnemünde hat sich aus der Städtepartnerschaft zwischen Bremen Rostock ergeben, die Ende der 80er Jahre besiegelt worden ist. Nach dem Mauerfall ist die Verbindung mit einem Kooperationsprogramm neu aufgenommen worden und Bremen leistete unter anderem institutionelle Hilfe.

Regelmäßige Besuche in Vegesack und Warnemünde

Ein erfolgreicher „Export“: Das Prinzip einen Beirat und ein Ortsamt zu verankern, ist von Bremen aus nach Rostock gekommen. Und: „Wir haben zum Beispiel auch die nette Toilette aus Vegesack übernommen“, sagt Alexander Prechtel, Vorsitzender des Ortsbeirats Warnemünde.

Während die Partnerschaft zwischen den beiden Hansestädten etwas eingeschlafen zu sein scheint, wird sie zwischen Vegesack und Warnemünde intensiv gelebt. Bei den regelmäßigen Besuchen stellt Dornstedt immer wieder fest: „Warnemünde hat sich in den vergangenen Jahren wahnsinnig entwickelt und Vegesack überholt.“

Möglich gemacht haben dies unter anderem der große Kreuzfahrthafen und die zahlreichen Touristen. „Es sind einfach andere Voraussetzungen. Die Lage an der Ostsee ist viel Wert“, sagt Dornstedt. Doch durch den regen Austausch weiß er auch, dass der Kreuzfahrthafen nicht nur Positives mit sich bringt. So sorgt der Schadstoffausstoß der großen Schiffe für viel Diskussionsstoff.

Aus Stadtteilpartnerschaft ist Freundschaft entstanden

Prechtel ist sich sicher, dass die Partnerschaft noch lange aufrecht erhalten bleibt. Der regelmäßige Austausch sei dafür essentiell. „Die Chemie stimmt einfach mit den Vegesackern“, so der Ortsbeirat-Vorsitzende.

„Aus der Partnerschaft ist eine Freundschaft geworden“, sagt auch Dornstedt. Und die geht auch über Beirat und Ortsamt hinaus. So ist der MTV Nautilus sehr engagiert und hat die BV2 bereits als maritimen Botschafter zur Hanse Sail nach Rostock geschickt. Zudem planen die Feuerwehren, sich künftig enger auszutauschen.

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