x1_eisenhut_3sp. Foto: pixabay Sollte besser nur aus der Ferne betrachtet werden: der Blaue Eisenhut. Foto: pixabay
Pflanzenkunde

Schönheit mit Folgen: Giftige Pflanzen in Bremen

Von
Der Sommer ist da. Viele Bremer nutzen jetzt die warmen Temperaturen und verbringen ihre Freizeit im Freien. Doch birgt die Natur auch Gefahren – manchmal mit drastischen Folgen.

Eisenhut, Tollkirsche und Trompetenkraut sind die „Klassiker“ unter den giftigen Pflanzenarten, mit denen sich Bremer am häufigsten vergiften, wie Dr. Hilal Koc, Oberärztin der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Bremen-Ost berichtet.

„Es kommt vor, seltener bei Erwachsenen, häufiger bei Kindern. Die sehen etwas Buntes, was vielleicht auch noch lecker aussieht und dann überwiegt die Neugier“, so Koc. Ein halbes Dutzend solcher Fälle mussten diesen Sommer in Bremen bereits behandelt werden.

Im Zweifel: Notruf 112

Um derartige Situationen zu vermeiden, sollte vor allem im hauseigenen Garten auf giftige Pflanzen verzichtet werden, rät die Medizinerin. Falls doch mal etwas passieren sollte: „Im Zweifel immer den Notruf 112 wählen, auch wenn man sich vielleicht unsicher ist.

Man weiß nie, in welche Richtung sich so eine Vergiftung entwickeln kann. Das ist natürlich auch davon abhängig, womit man sich vergiftet hat“, erklärt Koc. Und genannte „Klassiker“ sind lediglich ein kleiner Teil der Pflanzen, die ein Vergiftungspotenzial innehaben, wie der Naturschutzbund (NABU) mitteilt.

Europas giftigste Pflanze: der Blaue Eisenhut

Schon die geringe Aufnahme von Pflanzenmaterial könne mittelschwere bis schwere Vergiftungen verursachen. Doch nicht nur der Verzehr ist gefährlich. Die Herkulesstaude verursache beispielsweise bei Hautkontakt unter Sonnenlichteinwirkung Verbrennungen, Thuja könne bei Berührung Hautreizungen auslösen, sagt Annette Siegert vom NABU.

„Europas giftigste Pflanze ist der Blaue Eisenhut. Nicht nur der Verzehr von Pflanzenteilen, sondern schon das Zerreiben von Blättern zwischen den Fingern kann Lähmungen, Krämpfe und Herzrhythmusstörungen auslösen“, so Siegert.

„Mit Experten auf Sammeltour gehen“

Auch Verwechslungen zwischen giftigen und ungiftigen aber ähnlich aussehenden Pflanzen – wie Bärlauch und Maiglöckchen – seien ein Problem. Um diese Verwechslungsgefahr zu minimieren, empfiehlt Siegert, sich auf geführten Kräutertouren Wissen anzueignen.

Sie ergänzt: „Generell gilt: Nur sammeln und essen, was man hundertprozentig als ungiftig erkennt oder nur mit Experten auf Sammeltour gehen.“

Weitere Infos zu Giftpflanzen gibt es unter nabu.de

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner