Teilnehmer des Projekts "Adelante" Die Teilnehmer des Projekts „Adelante“ kommen Anfang Oktober nach Stuhr. Foto: pv
Stuhr

Pilotprojekt „Adelante“

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Bei dem Projekt „Adelante“ der Organisation "Practigo" ergänzen junge Spanier aus Sevilla ihren Abschluss durch eine sogenannte Anpassungsqualifizierung, um in Deutschland als Fachkraft arbeiten zu können.

In Niedersachsen herrscht Fachkräftemangel. Die Region Andalusien in Spanien kämpfte derweil gegen hohe Arbeitslosigkeit an.

Die Organisation „Practigo“ möchte beiden Seiten helfen und startet das Projekt „Adelante“, was übersetzt „vorwärts“ bedeutet.

Zusammenarbeit in Europa

„Europäisch denken heißt, dass man sich untereinander hilft“, sagt Oliver Schneider, Geschäftsführer von „Practigo“.

Die Ausbildungsabschlüsse junger Spanier werden bei „Adelante“ mit einem vergleichbaren deutschen Abschluss ergänzt.

Diese Anpassungsqualifizierung ermöglicht ihnen, anschließend auch in Deutschland arbeiten zu können.

Ein Nutzen für Alle

„Es gibt einen Nutzen für die Betriebe, für Stuhr und für die jungen Leute in Sevilla“, sagt Bürgermeister Niels Thomsen.

Das Pilotprojekt startet Anfang Oktober mit 15 Teilnehmern aus Sevilla im Landkreis Diepholz.

Anpassungsqualifizierung geht über ein Jahr

Für vorerst zwei Monate absolvieren sie ein Praktikum in einem Betrieb. Anschließend nehmen sie für zehn Monate an der Qualifizierung teil.

Anschließend besteht die Möglichkeit, dass die Betriebe sie übernehmen werden.

Organisation „Practigo“ begleitet die Spanier

Um keine sprachlichen Barrieren vorzufinden, besuchen die Spanier bereits jetzt einen Deutschkurs. „Practigo“ unterstützt und begleitet die jungen Menschen das ganze Jahr über.

„Wir werden ihnen wichtige Dinge zeigen, Orientierungsarbeit leisten und Angebote wie Stadtführung anbieten“, sagt Schneider. „Wir werden ihnen auch beibringen, gesund zu kochen und sich nicht nur von Pizza zu ernähren.“

Viele der Teilnehmer würden zurzeit noch bei den Eltern wohnen.

Unternehmen wählten die Teilnehmer aus

Die Sevillaner müssen keine Berufsschule besuchen und werden wie Auszubildende bezahlt. Auch besitzen sie durch ihren spanischen Abschluss bereits Vorkenntnisse in den jeweiligen Aufgabengebieten.

Im Vorfeld warb „Practigo“ für das Projekt in Sevilla und schickte die Bewerbungen an die interessierten Unternehmen in Diepholz. Diese führten Interviews durch und wählten die Teilnehmer aus.

„Es ist ein Versuch“

Ob das Projekt fortlaufend geführt wird, ist noch unklar. „Es ist ein Versuch“, stellt Lothar Wimmelmeier dar.

Die Organisation sucht für das Projekt noch Unternehmen in den Bereichen Wirtschaft, Logistik, IT, Elektronik und Mechatronik. Auch werden Unterkünfte benötigt.

Interessenten können sich unter Telefon 408 97 70 melden.

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