Die realistische Notfalldarstellung ist eine der Aufgaben des Jugendrotkreuz bei Wettkämpfen und Übungen. Auch morgen wird live auf dem Rathausplatz geschminkt. Foto: Konczak
Meike Müller und Bärbel Wintermann gehörten vor 60 Jahren zu den Gründungsmitgliedern des Jugendrotkreuz beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Delmenhorst. Meike Müller blieb dem DRK sogar bis heute treu, sie ist Vizepräsidentin des Landesverbandes Oldenburg.
„Wir kommen aus einem christlichen Haushalt. Aber da wir beim CVJM, der damals noch Christlicher Verein Junger Männer hieß, nicht teilnehmen konnten, musste man uns nicht lange überreden, uns beim DRK zu engagieren“, erinnert sich Müller.
Erlerntes Wissen in die Praxis umsetzen
Neben den Wettkämpfen und Reisen ins Ausland sind den Schwestern vor allem zwei Einsätze bis heute im Gedächtnis geblieben. „Wir gingen noch zur Schule, als Hasbergen vom Hochwasser betroffen war. Als wir zum Einsatz gerufen wurden, fühlte man sich schon wichtig“, sagt Wintermann. Außerdem sei man froh gewesen, dass erlernte Wissen endlich einmal in der Praxis anwenden zu können.
„Als 1966 ein Flugzeug über Bremen abstürzte waren wir sogar drei Tage im Einsatz“, erzählt Müller. „Das sah wie in einem Schlachthof aus. Und so etwas wie eine psychologische Betreuung für Helfer gab es damals nicht. Man riet uns, einen Schnaps zu trinken“, ergänzt Wintermann. Auch innerhalb des DRK sei der Ton den jungen Menschen gegenüber häufig ein rauer gewesen. „Das ist heute anders. Wir sehen uns als Familie“, betont Julia Dunajtschick, Leiterin des Jugendrotzkreuz Delmenhorst.
140.000 Mädchen und Jungen beziehungsweise Frauen und Männer im Alter von sechs bis 27 Jahre engagieren sich deutschlandweit beim Jugendrotzkreuz. In Delmenhorst sind es rund 20 Aktive.
Bundesweit 140.000 aktive Mitglieder
Mit ihnen kann man morgen ins Gespräch kommen und sich über die Angebote beim DRK, zu denen auch Ausflüge und Zeltlager gehören, informieren. Ein Krankenwagen, ein Gerätewagen für Sanitäter und ein Erste Hilfe Fahrzeug werden ebenfalls vorgestellt.
Ab 13 Uhr findet zu jeder vollen Stunde ein Erste Hilfe Act statt, bei dem die Besucher ihr Wissen auf die Probe stellen können. Außerdem wird live vor Ort gezeigt, wie realistische Verletzungen geschminkt werden. Ziel dieser Notfalldarstellung ist es, zukünftige Rettungshelfer realitätsnah auf Notfallsituationen vorzubereiten. Beim Jugendrotkreuz gibt es einige Mitglieder, die Verletzungen perfekt schminken können oder Verletzte mimen.
Verschiedene Erste Hilfe Acts
Die jüngeren Besucher können sich auf der Hüpfburg austoben oder im Jugendrotkreuz-Pavillon malen und jonglieren. Das gastronomische Angebot wird im Gastronomiezelt sowie im Außenbereich mit Bratwurst, Hamburgern und selbstgebackenem Kuchen sowie Getränken abgedeckt.
