Die Anonymen Alkoholiker laden alle interessierten zu einer Podiumsdiskussion in die VHS ein. Foto: Konczak Die Anonymen Alkoholiker laden alle Interessierten zu einer Podiumsdiskussion in die VHS ein. Foto: Konczak
Diskussionsrunde

Ohne Tabu: Der Teufelskreis wird zum Thema gemacht

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Die enorme Resonanz auf die Podiumsdiskussion der Anonymen Alkoholiker hatte die Organisatoren im vergangenen Jahr deutlich überrascht. Am 27. September soll nun wieder über das Tabu-Thema diskutiert werden.

Wie fängt es an? Woran kann man erkennen, ob jemand Alkoholiker ist? Ab wieviel Alkohol bin ich selbst süchtig? – Diese und ähnliche Fragen sollen auf der Podiumsdiskussion der Anonymen Alkoholiker (AA) in Delmenhorst am Mittwoch, 27. September, thematisiert und beantwortet werden. Beginn ist um 20 Uhr in der Volkshochschule (VHS) Am Turbinenhaus 11. Auf dem Podium werden sowohl Fachleute als auch Betroffene und Angehörige Platz nehmen, um untereinander und mit dem Publikum über den „Teufelskreis Alkoholismus“ zu diskutieren.

Als Referenten sind unter anderem Dr. Ulrich Böhm, leitender Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie an der Fachklinik für Suchterkrankungen am Rehazentrum in Bremen-Osterholz sowie die Sozialpädagogin Marion Bödeker, Leiterin von „Release“, einer Beratungsstelle für Abhängigkeitskranke und deren Angehörige in Brinkum geladen. „Jeder Interessierte, ob Alkoholiker oder nicht, ist zu der Veranstaltung herzlich eingeladen“, sagt der Sprecher der AA. „Wir versuchen möglichst eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, um für das Thema Alkoholsucht zu sensibilisieren und möchten es insbesondere Betroffenen schmackhaft machen, in die Gruppen zu kommen.“ Eine Anmeldung sei daher nicht erforderlich und der Eintritt frei.

Viele Angehörige und Freunde von Betroffenen dabei

Die Gelegenheit, sich auf den Podiumsdiskussionen über das Thema „Alkoholismus“ zu informieren, haben in den vergangenen Jahren stets auch zahlreiche Angehörige oder Freunde von Betroffenen genutzt. „Viele von uns sind durch die Vermittlung von beruflichen Helfern, Nachbarn, Verwandten oder Arbeitskollegen in die Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker gekommen“, weiß der Organisator. Im Zuge der Podiumsdiskussion in der VHS hätten zudem auch Angehörige die Möglichkeit, Kontakte zu den Familiengruppen und den Gruppen für Kinder und Jugendliche zu knüpfen.

„Mich hat die Art, wie man von Anfang an in der Gruppe begrüßt und aufgenommen wird, damals enorm beeindruckt“, verrät eine „trockene“ Betroffene, die seit vielen Jahren eine Gruppe der AA besucht. „Ich habe mich dort erstmals geöffnet, auch vor mir selbst und von meinem Alkoholproblem erzählt“, sagt sie. Überrascht habe sie auch, dass ihr niemand während des Erzählens reingeredet oder Ratschläge erteilt habe. „Mir wurde die Souveränität gelassen, selbst zu entscheiden und diese Chance zu nutzen.“

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