Presserundgang_10. Foto: Schlie 60 Stundenkilometer können schnell sein: Unsere beiden Reporter beim Test des "Wildwasser". Fotos: Schlie
Testreport

Bremer Freimarkt: Die neuen Fahrgeschäfte im Test

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Geisterbahn, Wildwasserrutsche und Achterbahn: Wer Adrenalin sucht, wird auf dem diesjährigen Freimarkt fündig. Der Weser Report hat die Fahrgeschäfte getestet, die zum ersten Mal an den Start gehen.

Die Bürgerweide erstrahlt seit Freitag in einem Farbenspektakel: 327 Geschäfte für Fahrspaß und Genuss bieten den Besuchern alles, was das Herz begehrt. Klar, dass sich auch dieses Jahr wieder Unzählige ins Gefecht stürzen, um sich neben Mandeln und Fischbrötchen auch eine ordentliche Portion Adrenalin abzuholen. 

Obwohl der Bremer Freimarkt bereits zum 982. Mal seine Pforten öffnet, ist es den Veranstaltern gelungen, neben Klassikern wie Riesenrad und Autoscooter, für einige neue Überraschungen zu sorgen. Wir haben sie getestet. Ein Erlebnisbericht. 

„Wildwasser“ 

Wildwasser-Rutschen gehören eigentlich zur Gattung der „ruhigeren“ Fahrgeschäfte – spaßiges Planschen für die ganze Familie. Doch die 21 Meter Höhe des „Wildwasser“ sind nicht ohne. 

Zwei Gefälle warten auf den Gast: ein kleines zu Beginn, ein großes zum Finale, zwischendurch schippert man gemütlich die Bahn entlang – Zeit, den Ausblick auf das Marktgeschehen zu genießen. Auf halber Höhe angelangt, wartet auch schon die erste Abfahrt: eher gediegen taucht das auf baumstammartige Gefährt ins Wasser. Spritzen tut es trotzdem ordentlich. 

Ein Vorgeschmack auf das, was kommt. Am höchsten Punkt der Rutsche wird es steil, nass und schnell: Bis zu 60 Stundenkilometer geht es in die Tiefe – Achterbahn-Gefühl, wenn auch nur kurz. Der Platscher am Ende ist beachtlich. Zum Glück ist das Wasser nicht allzu kalt. 

Danach ist die vierminütige Fahrt vorbei – und man selbst gut nass. Die Boote füllen sich am Boden mit Wasser. Ein guter Tipp: Extra-Socken einpacken, Gummistiefel anziehen – oder die Fahrt an das Ende des Freimarktbesuchs stellen. Denn: Mit nassen Mauken ist nicht gut übern Freimarkt laufen. 

Fazit: Spaßig und nass – und für den Preis ein echtes Vergnügen: Das „Wildwasser“ ist gerade für Familien mit Kindern eine willkommene Abwechslung und eine Bereicherung für den Freimarkt. Eintritt: 5 Euro

„Infinity“ 

62 Meter hoch, 125 Stundenkilometer schnell, rotierende Gondeln, Überschlag: Das metallene Ungetüm mit dem Namen „Infinity“ ist nichts für schwache Nerven, sondern eher etwas für Hobby-Astronauten. Laut Anzeigetafel am Eingang werden Besucher mit einer Beschleunigungskraft von bis zu 5 g in die Sitze gepresst. 

Es geht langsam los, doch schnell spürt man die Kraft. Katapultartig geht es in die Höhe. Rasend schnell schießen die Gäste über die Bürgerweide, von links nach rechts, dabei dreht sich alles. Die drei Minuten Fahrzeit werden zur Ewigkeit. Und dann: Der Überschlag als furioses Finale. Danach erstmal ein Kamillentee.  

Fazit: Wenn auf der Bürgerweide Schreie zu hören sind, sind die Chancen hoch, dass sie aus dem „Infinity“ kommen. Die Sache ist klar: Neben der altbekannten Doppel-Looping-Achterbahn „Teststrecke“ ist das „Infinity“ die erste Adresse für wahre Adrenalinjunkies. Alle anderen sollten sich die Sache noch einmal überlegen. Eintritt: 6 Euro

„Laser Pix“ 

Das Gebäude sieht von außen toll aus, alles blitzt und blinkt. Ein Hingucker, wie eine Spielhölle aus den Achtzigern – und das ist das „Laser Pix“ im weitesten Sinne auch. Nur, dass Besucher in Gondeln durch eine Halle fahren und mit Laserpistolen auf Figuren aus bekannten Videospielen feuern. 

Presserundgang_2. Foto: Schlie

Als interaktives Videospiel soll das „Laser Pix“ den Besuchern Spaß bereiten. 

Dabei können zwei Menschen nebeneinander sitzen und um die Wette ballern: Die Treffsicherheit wird als Ergebnis zum Ende auf Monitoren angezeigt.

Was sich in der Theorie spaßig anhört, ist es in der Praxis nur bedingt: Die Ziele bewegen sich nicht, spektakuläre Effekte sucht man vergebens.

Die Gondel bewegt sich im Schneckentempo durch die Anlage. Nach ein paar Minuten ist der Spuk dann auch vorbei.

Die einzig beiden Trostpflaster: Die Schussgeräusche der Laserpistolen haben einen ordentlich Rums und Videospiel-Fans können sich an Super Mario und Co. erfreuen. 

Fazit: Wer Spannung sucht, ist beim „Laser Pix“ fehl am Platz. Doch: Für Kinder ist die Fahrt sicherlich ein kurzweiliger Spaß. Eintritt: 5 Euro. 

„Daemonuim“ 

Die Gondeln, welche die Besucher durch die Spukbahn kutschieren, wurden zum Testzeitpunkt noch festgeschraubt. So war die einzige Geisterbahn des Freimarkts leider noch nicht fahrtüchtig. Doch die Details machen neugierig: Spezialeffekte aus den USA, absolute Dunkelheit und Lasershow sollen für Spannung und Faszination sorgen. 

Presserundgang. Foto: Schlie

Diese Dame begrüßt die Besucher des „Daemonium“ am Eingang. 

Für die Portion Extra-Grusel geistern lebende Monster durch die Bahn, um Gäste auf der dreiminütigen Tour das Fürchten zu lehren. Das klingt alles gut, weshalb sich ein Besuch im „Daemonium“ als durchaus lohnenswert erweisen könnte. Eintritt: 5 Euro. 

Schlussfazit 

„Spaß für jedermann“: So könnte das Motto für die diesjährigen Fahrgeschäfte lauten. Denn egal ob Groß oder Klein, Geschwindigkeits- oder Grusel-Fans: Allein die vier Neuerungen zeigen, dass sich zwischen Kinderspaß („Laser Pix“) und Adrenalinrausch („Infinity“) alles findet, was ein Volksfest ausmacht.  

Bleibt nur noch zu sagen: Viel Spaß auf dem 982. Bremer Freimarkt.

Mehr zum Freimarkt können Sie in der aktuellen Ausgabe des Weser Reports lesen. 

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