Foto: WFB/Focke Strangmann „Die Schwerelosigkeit ist eine tückische Situation“, sagt Sebastian Marcu. Der Gründer von Bake in Space will Backwaren für das Weltall entwickeln. Foto: WFB/Focke Strangmann
Star-Ups

Bremer wollen Brötchen in den Weltraum schicken

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Gründer aus Bremen tüfteln an der richtigen Rezeptur für Astronautenbackwaren. Das Bremer Start-up Bake in Space will ein krümelfreies Brot für den Verzehr im Weltall entwickeln.

Von Insa Lohmann

Während für viele Menschen das Brot oder Brötchen zum Frühstück einfach dazu gehört, stehen solche Produkte bei Astronauten bisher nicht auf der Speisekarte. Ein Bremer Start-up möchte das nun ändern.

Das Ziel der Gründer: die optimale Backware für das Weltall entwickeln. „Wir wollen die Zukunft des Menschen im All mitgestalten“, sagt Sebastian Marcu, Gründer und Geschäftsführer von Bake in Space.

„Die Schwerelosigkeit ist eine tückische Situation“

Aus Sicht des Jungunternehmers könnte Brot dabei eine wesentliche Rolle spielen. „Es geht um mehr, als Astronauten glücklich zu machen. Wenn wir zum Mars wollen, ist die regelmäßige Nahrungslieferung kein nachhaltiges Modell.“

Das gehe langfristig nur mit Selbstversorgung, ist Marcu überzeugt. „Und Deutschland hat eine starke Brotkultur.“ Doch die Entwicklung der richtigen Brotrezeptur ist gar nicht so einfach, wie der Gründer erklärt: „Die Schwerelosigkeit ist eine tückische Situation.“

Es braucht zusätzliche Befeuchtung 

So könnten schon herumschwebende Krümel im All zu einer Gefahr für Mensch und Maschine werden. Auch der Ofen muss andere Kriterien erfüllen als beim Backen auf der Erde – Oberflächen dürfen beispielsweise nicht heißer als 45 Grad werden.

Da das Brot dadurch länger im Ofen bleiben muss, ist zudem eine zusätzliche Befeuchtung erforderlich, damit es nicht austrocknet. An der Rezeptur arbeiten seit Juni Wissenschaftler des Technologietransferzentrums ttz in Bremerhaven, das offizieller Partner von Bake in Space ist.

Eine preisträchtige Idee

Neben dem passenden Teig ist auch der Ofen eine Herausforderung für das Start-up. Aktuell versucht das Bake in Space-Team ein Spezialgerät des Haushaltsgeräteherstellers Miele für diesen Zweck zu optimierten.

Auch der Bremer Raumfahrt- und Technologiekonzern OHB ist mit an Bord und soll die Box liefern, in die der Ofen eingebaut wird. Bake in Space gewann für die Idee bereits die ESA BIC Challenge – ein Wettbewerb der Europäischen Weltraumorganisation ESA, der neue Geschäftsideen in der Kommerzialisierung der Raumfahrt fördert.

Die Suche nach Investoren

Für das junge Unternehmen ein erster Erfolg und die Bestätigung, dass sein Vorhaben für die ESA ein zukunftsweisendes Projekt ist. Eigentlich sollten Rezept und Ofen bereits im April 2018 zum Einsatz kommen, wenn ESA-Astronaut Alexander Gerst zur Internationalen Raumstation ISS starten soll.

Doch die Realisierung gestaltet sich schwerer als vermutet, denn es fehlen Investoren. „Es ist sehr schade, dass gute Ideen nicht gefördert werden“, findet Marcu. Die Zeit wollen die Gründer nutzen, um Investoren und weitere Partner für ihre Idee zu gewinnen.

Weitere Infos gibt es unter: bakein.space

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