Bei der Praktikumsmesse in Hemelingen konnten die Schüler in verschiedene Berufszweige reinschnuppern. Foto: pv Bei der Praktikumsmesse in Hemelingen konnten die Schüler in verschiedene Berufszweige reinschnuppern. Foto: pv
„prakTISCH“

Jugendlichen berufliche Orientierung geben

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Zum sechsten Mal lud die Stadtteil-Stiftung Hemelingen Schüler aus dem Bremer Osten zur Schüler-Ausbildungsmesse ein. Insgesamt nahmen rund 650 Jugendliche teil, um sich in verschiedenen Berufsfeldern auszuprobieren.

„Das Thema Fachkräftemangel ist ja schon länger aktuell und die Prognosen sehen nicht besonders rosig aus. Ein besonderes Thema sind aber auch die hohen Zahlen der Ausbildungsabbrüche. Ein Grund hierfür ist unserer Ansicht nach die Tatsache, dass viele junge Menschen, die eine Ausbildung beginnen, oft gar nicht so genau wissen, was in diesem Berufsfeld genau auf sie zukommt“, sagt Jana Hoffhenke von der Stadtteil-Stiftung Hemelingen.

Die Schüler würden Informationen bekommen, könnten jedoch nicht ausprobieren, ob dies wirklich etwas für sie ist. Für diese Erfahrungen sehe der schulische Lehrplan die Schülerpraktika vor.

Hoher Praxisanteil

In der Praxis sei es aber häufig so, dass viele Schüler unüberlegt und ungeplant an die Auswahl ihres Schülerpraktikums herangehen. Sie würden das nehmen, was ihnen vielleicht jemand vorschlägt, oder etwas, wo sie mit wenig Aufwand einen Platz bekommen, auch wenn dies gar nicht ihren Interessen entspreche.

Damit verschenkten sie oft wertvolle Chancen, ihre eigenen Erfahrungen zu machen, um bei der späteren Berufswahl genauer zu treffen, so Hoffhenke.

Jungen Menschen aus der Region eine erste berufliche Orientierung zu geben, sei das Ziel hinter der Praktikumsmesse „prakTISCH“.

Die Besonderheit des Konzepts sei dabei der hohe Praxisanteil. Bereits im Vorfeld wird per Fragebogen ausführlich erkundet und ausgewertet, welche Interessen die Schüler haben.

„Es ist immer wieder etwas Besonderes“

Als Ergebnis wird für jeden Schüler ein individueller „Reisepass“ mit den fünf bevorzugten Berufsfeldern erstellt, der die Praktikanten und Auszubildenden von morgen an die richtigen Stände leitet.

Dort können die Jugendlichen dann jeweils in praktischen Übungen ausprobieren, ob ihnen der Bereich liegt und gefällt.

„Es ist immer wieder etwas Besonderes, zu erleben, wie die jungen Menschen neugierig die Halle betreten, sich erst einmal vorsichtig bei den Ausstellern umsehen und dann aber ganz schnell die Berührungsängste abbauen“, so Hoffhenke.

Bewerbungsgespräch „zum Üben“

Das liege vor allem an dem praktischen Fokus, der die Schüler ins Handeln bringe.

„Das Besondere dabei ist, dass der Kontakt zu den Firmen auch schon mal ein kleines Bewerbungsgespräch sein kann, aber alles in einem geschützten Rahmen, quasi ‚zum Üben‘. Die Chancen, dass daraus ein Schülerpraktikum, vielleicht aber auch mehr wird, stehen gut.“

Initiator der „praktTISCH“ ist die Stadtteil-Stiftung Hemelingen, die bei dem Projekt zur beruflichen Nachwuchsförderung von dem Netzwerk job4u begleitet wird.

Die Finanzierung erfolgt über Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds sowie mit Unterstützung des Stadtteilmarketings Hemelingen und dem Beirat Hemelingen.

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