Im Schein der Taschenlampen entfalteten die Gemälde einen ganz besonderen Reiz. Doch auch bei voller Beleuchtung lohnt sich die Betrachtung.Fotos: Konczak Im Schein der Taschenlampen entfalteten die Gemälde einen ganz besonderen Reiz. Doch auch bei voller Beleuchtung lohnt sich die Betrachtung.Fotos: Konczak
Kids erklären Kunst

Anmerkungen zu Fritz Overbeck und Arthur Fitger

Von
Licht aus, Taschenlampe an: Der DELME REPORT begleitete die Kunstvermittlerin Katrin Seithel und 13 Kinder bei einer Taschenlampenführung durch die Remise. Dort begegnen den Besuchern Natur satt und nackte Menschen

Noch bis Sonntag, 22. Oktober hängen die Werke von Arthur Fitger und Fritz Overbeck sowie ein Gemälde von Paula Modersohn-Becker im Rahmen der Schau „Moin, Herr Fitger!“ in der Remise der Städtischen Galerie Delmenhorst.

„Es gibt viel zu entdecken“

Nach Ansicht der Kinder lohnt sich ein Besuch der Ausstellung auf jeden Fall, denn „es gibt viel zu entdecken“. Vor allem jede Menge Natur, doch nicht nur: „Da sind ja ganz viele nackte Leute drauf“, ruft einer der Jungen und leuchtet mit seiner Taschenlampe aufgeregt ein Gemälde von Arthur Fitger aus. Einem anderen Jungen hat es vor allem die kräftige Wandfarbe angetan. „Mir gefällt das rot“, sagt er.

Zur Freude der Heranwachsenden lässt sich anhand der Wandfarbe sofort erkennen, welches der Bilder von Arthur Fitger (1840 – 1909) und welches von Fritz Overbeck (1869 – 1909) stammt. „Beide Künstler malten viele Landschaftsbilder, doch die Herangehensweise war völlig unterschiedlich. Während Fitger sein Atelier kaum verließ und gerne aus dem Gedächtnis malte, arbeitete Overbeck direkt in der Natur“, erklärt die Kunstvermittlerin Katrin Seithel. „Das ist ja wie ausdenken“, bemerken die Kinder zur Arbeisweise Fitgers. So wisse man nie, ob er das Abgebildete auch tatsächlich gesehen habe.

Wandfarbe als Wegweiser

Trotz dieser Kritik finden die Mädchen und Jungen bei beiden Künstlern Werke, die ihnen besonders gut gefallen. Bei Fitger ist das eine kleine Zeichnung von Eichenblättern. „Das Bild gefällt mir sehr gut, da es zur Jahreszeit passt. Solche Bäume stehen auch bei uns auf dem Schulhof. Mir ist sogar schon mal eine Eichel auf den Kopf gefallen“, sagt eines der Mädchen. Bei anderen Kunstwerken haben es den jungen „Kunstkritikern“ vor allem die Farben oder einzelne Motive wie ein Lamm, oder lediglich der goldfarbene Rahmen angetan.

Der Favorit bei den teilnehmenden Mädchen ist ein Werk von Overbeck namens „Sitzendes Mädchen in Blau“. Als Begründung nennen sie das Geschlecht, aber auch die Farbe des Kleides, bei der sich die Gruppe auf lila-blau einigt. Und auch die Holzschuhe kommen sehr gut an, viele der Teilnehmer haben solche Schuhe bereits gesehen oder sogar schon getragen.

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