Pfarrer Thomas Meyer präsentiert Aufnahmen des Altarraumes der Stadtkirche von 1789, 1908 und 1967.Foto: Konczak Pfarrer Thomas Meyer präsentiert Aufnahmen des Altarraumes der Stadtkirche von 1789, 1908 und 1967.Foto: Konczak
Stadtkirche

Eine wechselvolle Gebäudehistorie

Von
Die Stadtkirche „Zur heiligen Dreifaltigkeit“ hat in ihrer mehr als 220-jährigen Geschichte schon mehrere bauliche Veränderungen mitgemacht. Demnächst ist mal wieder der Innenraum dran.

Genaugenommen befindet sich bereits seit 1536 auf dem Kirchplatz eine Kirche. Das heutige Kirchenschiff der Stadtkirche wurde allerdings erst am 27. September 1789 mit einem Gottesdienst eingeweiht. Bis zum heutigen Tag baute man das Gebäude innen und außen mehrfach um. Die sichtbarsten Veränderungen fanden in den Jahren 1908 und 1967 statt.

Plastik von Karl-Henning Scheemann im Altarraum der evangelischen Stadtkirche. Foto: Konczak

Plastik von Karl-Henning Scheemann im Altarraum der evangelischen Stadtkirche. Foto: Konczak

1908 wurde aus dem bescheidenen Glockenturm ein großer Kirchturm. Die bis heute größten Veränderungen des Erscheinungsbildes standen 1966 und 67 an. „Die gesamte Kirche wurde entkernt, die umlaufende, baufällig gewordene Empore verschwand“, erzählt Thomas Meyer, Pfarrer der Stadtkirche. Als die Gemeindemitglieder ihre Kirche wieder betraten, müsse es eine große Überraschung, wenn nicht gar ein Schock gewesen sein. „Die neue Kirche war hell, wenig und dafür modern eingerichtet“, so Meyer. Am deutlichsten wurde das im Altarraum sichtbar.

Plastik von Karl-Henning Scheemann im Altarraum der evangelischen Stadtkirche. Foto: Konczak

Plastik von Karl-Henning Scheemann im Altarraum der evangelischen Stadtkirche. Foto: Konczak

Die Altarbilder waren verschwunden, beziehungsweise hingen zum Teil neben den Kirchenbänken. Das Werk „Auferstehung“ ist dagegen bis heute in den Treppenaufgang zur Toilette verbannt.
Hingucker im Altarraum war die Dreifaltigkeitssäule von Karl-Henning Seemann. Der Bildhauer und Zeichner wurde 1934 in Wismar geboren. Bekannt war er vor allem für seine Skulpturen und Brunnen im öffentlichen Raum.

Plastik von Karl-Henning Scheemann im Altarraum der evangelischen Stadtkirche. Foto: Konczak

Plastik von Karl-Henning Scheemann im Altarraum der evangelischen Stadtkirche. Foto: Konczak

„Bis heute teilen sich die Gemeindemitglieder in Befürworter und Gegner dieser Säule“, sagt Meyer. Im unteren Teil befinden sich Bäume, Tiere und Menschen. Im mittleren Teil ist der Schmerzensmann dargestellt. Flankiert wird er von der Mutter Maria, die sich völlig verschleiert und dem sich verleugnenden Petrus mit Hahn. Darüber ist die Dornenkrone angebracht. Ganz oben findet man Stephanus als Motiv der Diakonie, Johannes als Künder der Liturgie und Paulus als Vertreter des Zeugenamtes.

Mit einem Gottesdienst wird am 17. Dezember 2017 das 50. Jubiläum des Kirchenumbaus gefeiert. „Danach beginnen die Planungen für die neuerliche Sanierung der Stadtkirche. Vor allem in Sachen Technik muss dringend einiges geschehen“, betont Meyer. 

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner