Schon vor den Sommerferien sagte Schulleiterin Heike Ahrens, dass das Ganztagskonzept an der Grundschule Alt-Aumund ohne den zusätzlichen Raum nicht realisiert werden kann. Foto: Spier Schon vor den Sommerferien sagte Schulleiterin Heike Ahrens, dass das Ganztagskonzept an der Grundschule Alt-Aumund ohne den zusätzlichen Raum nicht realisiert werden kann. Foto: Spier
Raummangel

Grundschule Alt-Aumund setzt Ganztagskonzept aus

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Die Grundschule Alt-Aumund hat ihr Ganztagsangebot in der vorgesehen inhaltlichen Form eingestellt. Der Grund: Es fehlt ein Raum. Seit Januar ist bei Immobilien Bremen bekannt, dass dieser benötigt wird.

Mit dem neuen Schuljahr wechselte die Grundschule Alt-Aumund von einem offenen zu einem gebundenen Ganztagsangebot. Ziel dieser Schulform ist es, dass alle Schüler verbindlich an den ganztägigen Bildungsangeboten teilnehmen. Im Falle der Grundschule Alt-Aumund sollten die Kinder die Möglichkeit haben, die Nachmittage in sogenannten Werkstätten zu verbringen, zum Beispiel mit Kunst und Sachunterricht, im Labor oder in der Küche.

Doch dafür wird ein Klassenraum benötigt, der von Immobilien Bremen (IB) noch nicht hergerichtet ist. Daher wird zurzeit ein Raum genutzt, der eigentlich anderweitig verplant ist. 25 Kinder werden in dem 55 Quadratmeter großen Raum betreut. Laut Schulleiterin Heike Ahrens ist die Größe für die Anzahl der Kinder „erheblich zu klein“.

„Die Schüler werden nachmittags nicht nach Hause geschickt. Es gibt eine Betreuung, aber nicht mit dem vorgesehenen Konzept“, sagt Konrektorin Dörte Schultze. Anstelle der Werkstätten gebe es nun zum Beispiel normalen Unterricht.

Kitabelange hatten lange Zeit Vorrang

Schulleiterin Heike Ahrens warnte schon im Juni während einer Sitzung des Vegesacker Beirats, dass die Ganztagsangebote im Herbst nicht wie geplant stattfinden können, solange der Raum nicht zur Verfügung steht. Der Beirat Vegesack forderte in derselben Sitzung die Bildungs- sowie die Finanzsenatorin in einem Beschluss auf, gemeinsam mit Immobilien Bremen (IB), die erforderlichen Baumaßnahmen zu Beginn des Schuljahres 2017/2018, spätestens jedoch bis zu den Herbstferien, abzuschließen. Doch das ist nicht passiert.

Seitens Immobilien Bremen betonte man immer, dass die Belange rund um die Kitaversorgung Vorrang hatten. Im Januar hat das Bildungsressort den Auftrag über die Umbaumaßnahmen an der Grundschule an das städtische Unternehmen gegeben. Zu dem Zeitpunkt arbeitete das Personal bei IB jedoch daran, das Sofort-Programm KiTa-Mobilbauten zu realisieren, sagt IB-Sprecher Peter Schulz.

Maßnahmen sollen Anfang Mai beendet sein

Zurzeit bereite man die Ausschreibung vor. Schulz rechnet damit, dass die Baumaßnahmen Ende Februar/Anfang März beginnen können. Anfang Mai sollen diese dann abgeschlossen sein. „Das ist auch für uns unerfreulich. Wir würden das gerne zügiger abwickeln, aber wir haben auch nur eine begrenzte personelle Decke.

Und es kommen auch Akutmaßnahmen dazwischen“, sagt Schulz. Da in der Grundschule Toiletten zu einem Klassenraum umgenutzt werden müssen, gebe es zudem baurechtliche Auflagen, die erfüllt werden müssten. „Die Anträge und Genehmigungen brauchen auch Zeit“, so der Sprecher.

Verständnis für Schritt der Schulleitung

„Es können mal Engpässe eintreten, aber die Maßnahme muss jetzt schnellstens umgesetzt werden“, sagt Beiratssprecher Jürgen Hartwig. „Nachvollziehbar und konsequent“ nennt Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt den Schritt der Schulleitung. Eine Betreuung von 25 Kindern auf einer Fläche von 55 Quadratmetern halte er zudem für „völlig unzumutbar“.

Verständnis hat auch Annette Kemp, Sprecherin der Senatorin für Kinder und Bildung. „Ich finde das konsequent und richtig. Die Qualität kann so nicht aufrecht erhalten werden.“ Auch die Bildungsbehörde habe erst im Juni, kurz vor den Sommerferien, erfahren, dass es Probleme mit dem Antrag aus dem Januar gebe.“Wir sind auf Immobilien Bremen angewiesen“, so Kemp weiter.

„Wir wollen Ganztag, aber die baulichen Voraussetzungen sind nicht immer gegeben“, so Kemp. Das sieht die Konrektorin Dörte Schultze ähnlich: „Ich finde die Idee einer gebundene Ganztagsschule gut, aber die Rahmenbedingungen müssen auch stimmen.“.

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