Stadtteilfarm und ADFC erhalten Auszeichnung. Ulrike Christiansen vom Umweltressort (2. v. r.) verleiht die Plakette an Sigrun Bösemann (r.) von der Stadtteilfarm, Markus Hübner (2. v. l.) vom ADFC und die Radtour-Kinder. Foto: Bültel
Huchting

Huchtinger Kinder entdecken die Welt per Rad

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Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr zeichnete das Bingo-Förderprojekt „Bremer Tierwelt entdecken“ der Stadtteilfarm Huchting und des ADFC aus. Ein Stadtteilflyer stellt außerdem weitere Projekte vor.

Kanu-Wettrennen im Dunkeln, seltene Frösche fangen, bei heißem Wetter die Köpfe in den Fluss stecken: Im Rahmen des Projekts „Bremer Tierwelt entdecken – mit dem Rad natürlich“ organisieren die Stadtteilfarm Huchting und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) ein- und mehrtägige Fahrradtouren für Kinder von acht bis 15 Jahren.

1,3 Millionen Euro Unterstützung

Die Koordinierungsstelle Umwelt Bildung Bremen, der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und Lotto Bremen preisen das Projekt mit der Plakette „Ausgezeichnet!“.

Seit 2010 werden Umweltbildungsprojekte für Kinder und Jugendliche aus den Erträgen der Bingo-Umweltlotterie mit bisher mehr als 1,3 Millionen Euro unterstützt.

Stadtteilflyer liegt aus

„Wir möchten Projekte würdigen, die uns besonders aufgefallen sind“, sagt Ulrike Christiansen vom Umweltressort. Am vergangenen Mittwoch überreichte sie die Plakette an Sigrun Bösemann, Leiterin der Stadtteilfarm und Markus Hübner vom ADFC.

Die Radtouren sowie zwei andere ausgezeichnete Bildungsprojekte werden in dem neuen Stadtteilflyer für Huchting vorgestellt, der an öffentlichen Stellen ausliegt.

Ausflugsziele in ganz Bremen

Über zwei Jahre förderte Bingo das Projekt „Bremer Tierwelt entdecken“. Ausflugsziele waren unter anderem der Park links der Weser, die Biologische Station in Osterholz, das Naturschutzgebiet Hasbruch und der Biohof Hartje. „Man kann die ganze Welt mit dem Rad entdecken“, sagt Hübner.

„Bei dem Biohof durften wir die Kälber streicheln. Das Kranke haben wir Kuschel genannt“, berichtet die 14-jährige Annalena. Meistens haben sie in Zelten auf Campingplätzen übernachtet. Das Gepäck verteilte die Gruppe auf die Fahrräder und das Essen kam in einen Anhänger.

„Zeit zum Spielen und Blödsinn machen“

Jeden Tag fuhren sie woanders hin, doch nicht mehr als 40 Kilometer am Tag. „Die Kinder brauchen vor allem Zeit zum Spielen und Blödsinn machen“, sagt Hübner.

So wurde bei jeder Pause der Fußball hervorgeholt. Doch auch auf dem Rad erfanden die Kinder Spiele. „Jeder hat versucht auf die Poller draufzuhauen“, sagt der 15-jährige Nicolas. „Das gab Punkte.“

Die Erlebnisse wurden in einem Kochbuch und Kalendern zusammengefasst. Tamaini, 14, zeigt auf ein Bild, auf dem sie eine Raupe hält. „Ich hatte sie Stocki getauft“.

Radtouren werden fortgesetzt

Bei der Tour ging es jedoch nicht nur um die Natur, sondern auch um die Regeln des Straßenverkehrs und Themen rund ums Fahrrad. Mehrmals musste ein Reifen geflickt werden.

Der ADFC kontrolliert vor jeder Tour alle Fahrräder auf ihre Verkehrstauglichkeit. Und Bösemann übt mit den unerfahrenen Kindern, wie mit der neunjährigen Nelli. Nach kurzer Zeit balancierte sie bereits ohne Probleme Fahrradtaschen, Kissen, Schlafsack, Besteck, Kleidung und Isomatte.

Die Förderung ist zwar beendet, doch „in irgendeiner Form werden die Radtouren weiter bestehen“, ist sich Bösemann sicher.

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