Schulhof Delfter Straße Die Schule Delfter Straße wird für den Ganztagesbetrieb umgebaut. Die betroffenen Klassen ziehen während des Baus in Container auf dem Schulhof. Foto: Schlie
Huchting

Schule Delfter Straße: „Pleiten, Pech und Pannen“

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Aufgrund einer fehlenden Genehmigung stehen die Bauarbeiten bei der größten Grundschule Bremens still. In einem Protestbrief zählt die Elternvertretung mehrere Mängel auf.

Seit den Sommerferien ist die Grundschule Delfter Straße eine Baustelle. Die Schule wird in eine Ganztageseinrichtung umgewandelt.

Das Angebot gibt es bereits, die nötige Mensa fehlt jedoch. Diese soll anstatt im Schulhof im Innenhof gebaut werden und an das Schulgebäude anschließen. „Wir wollen die Kinder nicht bei Wind und Wetter zur Mensa schicken müssen“, sagt Schulleiterin Frauke Brandt.

Von den Bauarbeiten betroffene Klassen sind in Containern auf dem Schulhof untergebracht. Doch momentan herrscht Baustopp. „Für den Bau notwendige Abrissarbeiten wurden getätigt – steht zurzeit aber alles wieder still“, heißt es in einem offenen Protestbrief der Elternvertretung.

Unzureichende Brandschutzunterlagen

Bei der Prüfung der Brandschutzunterlagen habe sich gezeigt, dass das zuständige Unternehmen unzureichende Arbeit geleistet habe, sagt Peter Schulz von Immobilien Bremen. Der Dienstleister ist für die meisten der öffentlichen Grundstücke und Gebäude Bremens zuständig. Man habe sich von dem Unternehmen getrennt und ein neues beauftragt.

Zurzeit prüft das Ordnungsamt die Baugenehmigung. „Wir haben zuvor eine Teilgenehmigung erwirkt und konnten deshalb schon mit den Abrissarbeiten beginnen“, sagt Schulz.

Der Bau weist Mängel auf

Doch nicht nur der Baustopp sorgt bei den Eltern für Empörung. Laut Protestbrief weist der Bau Mängel auf: defekte Toilette im Obergeschoss der Container, fehlende Isolierung, Ausfallen der Heizungen.

Die Kinder mussten außerdem in die Mensa des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums zum Mittagessen ausweichen. Dies führte zu Enge, fehlendem Geschirr und großem Lärmpegel. Die Liste umfasst noch mehr Punkte und könnte laut Elternvertretung noch fortgeführt werden.

„Es war absehbar, dass nicht alles funktioniert“, sagt Schulleiterin Brandt. Für sie sei die gegenwärtige Lage trotzdem „unschön“.

„Es braucht ein gewisses Maß an Zeit“

Einige Mängel wurden in der Zwischenzeit bereits behoben. „Sie sind uns bekannt, aber es braucht alles ein gewisses Maß an Zeit“, sagt Schulz von Immobilien Bremen. Der Brief sei allerdings nicht der Auslöser für die Maßnahmen gewesen.

Für die anderen Probleme mussten die Lehrer kurzzeitige Lösungen finden. So essen die Kinder anstatt im Alexander-von-Humboldt-Gymnasium inzwischen in leeren Klassenzimmern zu Mittag.

Baumaßnahmen beginnen zum Jahresende

Zusätzlich zu den Brandschutzunterlagen würden „unglückliche Begleitumstände“ den Bau verzögern, sagt Schulz. So musste Immobilien Bremen zwischenzeitlich einen neuen Architekten suchen und diesen einarbeiten.

Auch seien die Firmen und Handwerker im allgemeinen Baubetrieb ausgelastet. Als „Pleiten, Pech und Pannen“ beschreibt Schulz die Umstände des Projekts.

Trotzdem ist er zuversichtlich, dass zum Jahresenede die Baumaßnahmen beginnen können. Nach den Herbstferien 2018 sollen die rund 450 Schüler bereits in der Mensa essen können.

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