x2_Roncalli_3sp. Foto: Schlie Die Vorbereitungen laufen auch Hochtouren: Noch steht nur das Gerüst, doch bis zur Premiere am kommenden Samstag verwandelt sich die Bürgeweide in eine Zeltlandschaft. Foto: Schlie
Zirkusshow

Circus Roncalli in Bremen: Das wird groß

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Der Countdown läuft: Nur noch sechs Tage, dann kommt einer der größten Zirkusse Deutschlands mit Clowns, Musikern und Artisten in die Hansestadt. Allein der Aufbau ist ein Unterfangen der Superlative.

Es wird fleißig gewerkelt auf der Bürgerweide: Mini-Bagger rammen massive Stahpfähle in den Boden, bunt geschmückte Wagen säumen den Platz vor der ÖVB-Arena, vier 16 Meter hohe Fahnenmasten wehen in der steifen Brise.

Unschwer erkennbar: Hier schlägt ein Zirkus sein Zelt auf – doch nicht irgendeiner: Circus Roncalli kommt in die Stadt. Rund drei Wochen, vom 18. November bis zum 10. Dezember, gastiert das Spektakel mit Tänzern, Artisten, Clowns und Musik auf der 40-jährigen Jubiläumstour in der Hansestadt.  

Anreise im hauseigenen Zug 

Doch bevor die Manege freigegeben werden kann, gilt es, diese zunächst aufzubauen. „Eine logistische Herausforderung“, weiß Roncalli-Sprecherin Nina Leimer. Derzeit befinde sich der Hauptteil des Zirkus sowie die Künstler noch in München. Die Reise von rund 760 Kilometer tritt das Ensemble am kommenden Dienstag an. In der Nacht soll der hauseigene Zug im Neustädter Hafen eintreffen.

Dann erhält die Stahlkonstruktion die rote Ummantelung – das allerdings zügig: „Der Aufbau dauert nur zwei Tage“, sagt Nina Leimer. So fix ginge es aber nur, weil 50 Helfer rund um die Uhr alle Hände voll zu tun haben: 134 Erdnägel, zwölf Kubikmeter gestampfter Lehm, acht Kubikmeter Sägespähne und fünf Kilometer Kabel brauche es, damit die 120 Künstler und Mitarbeiter auf der Bürgerweide ihr temporäres Zuhause finden können.

„Es ist schon eine kleine Stadt in der Stadt“

Und was für eines: Auf der Größe eines Fußballfelds wird das Zelt bis zu 36 Meter auf der Rückseite des Hauptbahnhofs in die Höhe ragen – und so Platz für knapp 1.500 Besucher bieten. Vor allem in den Abendstunden wird die ohnehin schon kaum zu übersehene Zirkuslandschaft von bis zu 10.000 Glühbirnen und Messinglampen erleuchtet sein. „Es ist schon eine kleine Stadt in der Stadt“, so Leimer.

Auch brauche es Platz für die 80 historischen Wagen – und für die Pferde und Ponys – die einzigen Tiere, die der Zirkus im Programm hat. „Ab 2018 wollen wir dann gänzlich ohne Tiere arbeiten“, sagt Leimer.

Mehr Künstler als Tiere

Zwar werden die Tiere alle zwei Tage auf eine Koppel zum Austoben geführt, doch hätte sich die gesellschaftliche Meinung zu Tierauftritten stark gewandelt. „Circus Roncalli war noch nie ein Tierzirkus“, begründet Leimer die Entscheidung.

Ohnehin gebe es ganz andere Mittel der Unterhaltung: Eine Show bestehe aus 16 verschiedenen Darstellungen von Artisten unterschiedlicher Ausrichtungen. Da gebe es etwa den Clown Paolo Carillon, der das Publikum mit Illusionen und Seifenblasen-Kunst faszinieren soll.

Oder die artistische Nummer der Cedeño Brothers – vier Brüder aus Ecuador, die einander waghalsig und schnell durch die Luft wirbeln. „Das Publikum darf sich auf ungewohnte und neue Höchstleistungen aus der Welt des Zirkus freuen“, verspricht Nina Leimer.

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