Dr. Frank N. Furter legt sie alle flach. Foto: Jens Hauer Vorsicht Spoiler: Der exzentrische, sexbessene Wissenschaftler, Dr. Frank N. Furter, kriegt sie alle rum. Foto: Jens Hauer
Rezension

Rocky Horror: Frank ‚N‘ Furter legt Bremen flach

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Die Rocky Horror Show ist Kult – ob als Bühnenproduktion oder Film. Aktuell macht die abgedrehte Musical-Party Halt in der Hansestadt und beglückt die Bremer – mit Regen, Toilettenpapier und einem penetranten Ohrwurm.

„Let’s do the time warp again. Let’s do the time warp again“ – jep.

Zieht man sich die Rocky Horror Show rein, die gerade im Musical Theater Bremen läuft, verlässt man den Saal, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, mit diesem Song im Kopf.

Guter Wahnsinn

Und ja, es ist auch durchaus möglich, dass einem der „Time Warp“-Ohrwurm auch noch am nächsten Tag erhalten bleibt.

Abgesehen von der Tatsache, dass man Freunde, Kollegen und auch sich selbst ein kleines bisschen in den Wahnsinn treibt, weil man nicht aufhören kann, das Lied vor sich herzusummen, ist das weiter nicht schlimm.

Eigentlich ist das sogar ziemlich gut und macht Lust auf  mehr. 

Strapse, Corsage und hohe Hacken

Zum Beispiel: sich den Film mit dem grandiosen Tim Curry als Dr. Frank ‚N‘ Furter anzusehen, oder sich die Kiste live einfach nochmal zu geben (was noch bis Sonntag, 19. November, geht) aktuell mit Gary Tushaw als „Sweet Transvestite“.

Denn: Currys Performance in der Verfilmung des Musicals nicht unähnlich, dominiert auch Tushaw die Szenerie durch bloße Anwesenheit – natürlich ebenfalls mit Strapsen, Corsage, hohen Hacken und immenser Stimmgewalt ausgestattet.

Ebenso wie der Rest des Darsteller-Ensembles.

Sexbessener Wissenschaftler und frivole Gefolgschaft

Kleiner Einschub für alle Rocky-Jungfrauen, darum geht’s:

Verliebt und gerade frisch verlobt, sind Janet und Brad zusammen unterwegs, als ihr Wagen im nächtlichen Sturm auf einer Landstraße liegenbleibt. Schutz suchend, machen sie sich auf zu einem nicht weit entfernten Schloss.

Dort trifft das leicht verklemmte Paar auf den Schlossherren, den exzentrischen, sexbessenen Wissenschaftler, Dr. Frank N. Furter, samt nicht minder schräger und frivoler Gefolgschaft.

Und so nehmen die Dinge ihren abgedrehten Lauf.

Mitmachen

So viel sei noch verraten: Frank N. Furter kriegt sie alle rum – inklusive Bremer Publikum. Nebst Standing Ovations zum Abschluss der Show, sind die Zuschauer, wie es offenbar beim Rocky-Mitmachkult üblich ist, von Anfang bis Ende laut- und wurfstark mit dabei.

Betritt der Erzähler, in diesem Fall Sky du Mont, die Bühne, muss sich dieser fortwährend gegen „Boring“-Rufe  zur Wehr setzen. Wird auf der Bühne geheiratet, schmeißt das Publikum mit Konfetti, regnet es, schießt es mit Wasserpistolen und bei einer bestimmten Szene fliegt rollenweise Klopapier durch den Saal.

Fazit: Wer es noch nicht gesehen hat: unbedingt nachholen. Wer es schon gesehen hat, was soll’s, gleich nochmal.

Sackstarke Nummer!

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