08-ldw-Hafenlärm-3sp. Foto: Schlie Anwohner in Rablinghausen beklagen den nächtlichen Lärm aus dem Hafen. Foto: Schlie
Lärmschutz

Hafenkrach lässt Anwohner nachts nicht schlafen

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Nachdem sich Anwohner über andauernden nächtlichen Lärm aus dem Neustädter Hafen beschwert hatten, beschäftigte sich nun der zuständige Ausschuss mit dem Thema. Auch wolle man Möglichkeiten zum Lärmschutz prüfen.

Rohre und andere Güter, die verladen sowie Schiffe, die be- und entladen werden, lassen Anwohner in Rablinghausen keinen Schlaf finden. Das machte einer von ihnen am Montag im Rahmen der Hafenausschusssitzung klar.

„In den vergangenen drei Jahren ist es unerträglich geworden“, sagt er. Auf seinen Bürger­antrag hin hatte es vor einigen Wochen bereits einen Ortstermin bei der BLG gegeben. Das Fazit: Der im Zuge der hafenbezogenen Arbeiten entstehende Lärm lässt sich nicht vermeiden.

Grenzwerte weder tags noch nachts

Der Neustädter Hafen birgt laut Rüder Wedell, Leiter des Referats Technische Sicherheit bei der Gewerbeaufsicht gleich drei Herausforderungen: Der Abstand zur Wohnbebauung ist gering, der Umschlag ist sehr unterschiedlich und es gebe weder tagsüber noch nachts einzuhaltende Grenzwerte.

Dies gilt laut Wedell für alle deutschen Seehäfen und ist zwischen Bund und Ländern so geregelt. Zusätzlich zu den hafenbezogenen Arbeiten sind inzwischen jedoch auch weitere Gewerke und produzierendes Gewerbe im Hafen ansässig.

Zu leise 

Für diese Unternehmen gilt laut Wedell, dass Arbeiten nur tagsüber ausgeführt werden dürfen. Anwohner wollen jedoch beobachtet haben, dass dort sowohl an Sonn- und Feiertagen wie auch nachts gearbeitet wurde.

Eine Messung der Gewerbeaufsicht im März ergab zwischen 3.45 Uhr und 5.15 Uhr einen Messwert von rund 40 Dezibel. „Selbst wenn der Hafen unter die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm fallen würde, wäre dieser Wert noch zu gering“, so Wedell weiter.

Lärmminderung und Deicherhöhung 

Beim zuständigen Senatsressort gingen zudem nur selten Beschwerden über den Hafenlärm ein, erklärte Ute Boikat von der Umweltbehörde. Sie werde das Thema einer längerfristigen Messung dem Emissionsschutzreferat vortragen. Beschwerden über den Lärm nimmt Boikat selber entgegen.

Eine Idee, den Lärm zu reduzieren, betrifft die geplante Deicherhöhung. Ob und wie ein Lärm- mit dem Hochwasserschutz verbunden werden könne und wie eine solche Lösung finanzierbar sei, soll laut Ausschuss geprüft werden. Zudem soll zunächst seitens des Ortsamtes ein Übersichtsplan der im Hafen ansässigen Gewerke erstellt werden.

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