Sparkasse-Filiale in Grolland Von der Sparkasse Bremen wird es ab 2018 in Grolland nicht mal mehr einen Geldautomaten geben. Foto: pv
Huchting

Filial-Schließung: Weite Wege zum Bargeld

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Sparkasse Bremen schließt Ende des Jahres die Filiale in Grolland. Die Beiratsfraktionen begegnen dem mit Unverständnis. Die Digitalisierung ist laut Sparkasse der Grund für die Veränderungen.

„Veränderungen in den Filialen Heinrich-Plett-Allee und Grolland“ – diese Mitteilung lag vergangene Woche in den Briefkästen in Huchting.

Die Sparkasse Bremen wandelt im Januar 2018 die Zweigstelle in der Heinrich-Plett-Allee in eine SB-Filiale um. Dies bedeutet, dass es für die Kunden zukünftig keinen Ansprechpartner vor Ort mehr geben wird und sie dort nur Geldautomaten zur Verfügung haben werden. Der Standort Brakkämpe in Grolland soll komplett geschlossen werden.

Banking findet online statt

„Die Digitalisierung ist der ausschlaggebende Grund für die Schließung“, sagt Nicola Oppermann, Sprecherin der Sparkasse Bremen. Filialen seien zwar noch wichtig, doch viele Aktivitäten wie Kundengespräche und Banking fänden online oder per Telefon statt.

Immer weniger Menschen suchten die Filiale auf. Dies fand das Sparkassen-Personal durch regelmäßige Befragungen unter den Kunden heraus. „Es gilt, die Leistungen der Filialen an die Bedarfe unserer Kunden anzupassen“, sagt Oppermann.

Ältere Menschen sind auf Filialen angewiesen

Für die Fraktionssprecher der Huchtinger Parteien ist diese Entscheidung jedoch nicht nachvollziehbar: „Für viele Menschen ist dies bestimmt sinnvoll“, sagt Katharina Meier-Batrakow, Fraktionssprecherin der SPD. „Doch nicht jeder hat Internet oder kennt sich damit aus.“

Besonders ältere Menschen seien auf eine Filiale und lokale Ansprechpartner angewiesen. „Für die Senioren wird die Hürde zu hoch sein, ihre Bankgeschäfte ab sofort übers Internet abzuwickeln“, sagt Michael Horn von den Linken.

Über 80 Standorte in Bremen

Hinzu kommt, dass die Grollander zukünftig nach Huchting oder in die Neustadt fahren müssen, nur um Geld abzuheben. „Während sie bisher nur ein paar Schritte laufen mussten, wird es demnächst mit Kosten verbunden sein, den Bankberater aufzusuchen“, sagt Horn. Yvonne Averwerser (CDU) stimmt ihm zu: „Dies wird ein teurer Spaß.“

Seit über 190 Jahren ist die Sparkasse Bremen in der Hansestadt verwurzelt und verfügt über 80 Standorte und 140 Geldautomaten. „Es gibt im Schnitt alle drei bis vier Kilometer eine Filiale“, so Oppermann. Älteren Menschen rät sie, ihre Bankgeschäfte per Telefon zu erledigen. Außerdem gibt es für 5 Euro im Monat den Service, dass ein Berater in Seniorenheime kommt.

Gespräch mit Sparkasse-Vertretern

Es ist bereits beschlossen, dass die Filiale Brakkämpe zum 29. Dezember geschlossen wird und die in der Heinrich-Plett-Allee ab dem 30. Dezember als SB-Filiale geführt wird. „Wir als Politiker können der Sparkasse nichts vorschreiben“, sagt Meier-Batrakow.

Trotzdem will der Beirat das Thema in der nächs­ten Sitzung behandeln, wie Beiratssprecher Falko Bries (SPD) bestätigt. Außerdem soll das Gespräch mit Vertretern der Sparkasse gesucht werden. „Vielleicht können wir den kompletten Rückzug insbesondere aus Grolland verhindern“, sagt Averwerser.

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