Das Untergeschoss läuft bei Regen mit Wasser voll, im Geräteraum bröckelt die Wand (Foto) und Risse sind deutlich sichtbar – so präsentiert sich die Halle Fährer Flur. Foto: Harm Das Untergeschoss läuft bei Regen mit Wasser voll, im Geräteraum bröckelt die Wand (Foto) und Risse sind deutlich sichtbar – so präsentiert sich die Halle Fährer Flur. Foto: Harm
Vegesack

Halle Fäher Flur: Zum Sport treiben ungeeignet

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Seit Jahren sind die Mängel in der Sporthalle Fährer Flur bekannt, seit Jahren passiert nichts. Während die Nutzer langsam resignieren, soll laut Immobilien Bremen nun Bewegung in die Sache kommen.

Es sind zahlreiche Mängel, die Rolf Honisch, Vorsitzender der SG Aumund-Vegesack (SAV), aufzählen kann: bei Regen steht das untere Geschoss inklusive Umkleidekabinen unter Wasser, die Außenwände sind feucht, Putz bröckelt, die Risse an den Innenwänden werden länger und immer wieder schimmelt es. „Ich bin seit 20 Jahren in der SAV und höre seitdem immer wieder von Mängeln.“

Schimmel werde nur notdürftig entfernt, größere Arbeiten haben nie stattgefunden. Der Sportverein ist gemeinsam mit der Schule Fährer Flur Hauptnutzer der Halle, die in den 1920er Jahren erbaut worden ist. Bis 22 Uhr abends ist sie trotz der Mängel komplett ausgelastet. „Die Ausweichmöglichkeiten sind einfach begrenzt“, sagt Honisch.

Nicht nur die Gymnastik- und Turngruppen sowie die Boxer kommen in der Halle zusammen, auch die Schüler der Grundschule Fährer Flur machen dort Sport. „Wir brauchen eine Sanierung. Wir hoffen, dass jetzt was passiert“, sagt Schulleiterin Regina Wöhltjen. Sie weiß von Eltern, die aufgrund des Zustands der Immobilie ihre Kinder nachmittags nicht mehr in die Halle bringen.

„Halle ist in einem unzumutbaren Zustand“

Das kann auch Rolf Honisch bestätigen. „Es hat viele Verletzungen durch den Betonboden in der großen Halle gegeben“, so Honisch. Die Prellballgruppe habe bereits innerhalb Vegesacks eine anderen Standort gefunden.

Auch der Beirat Vegesack beschäftigte sich mehrfach mit der Halle an der Ludwig-Jahn-Straße und fordert seit mehreren Jahren eine Sanierung. „Die Halle ist in einem unzumutbaren Zustand“, sagt auch Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt. Eine Sanierung dürfe nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden.

Doch viele Jahre sah es danach aus. Das soll sich nun ändern. Laut Immobilien Bremen (IB) habe man den Auftrag erhalten, sich mit der Immobilie zu beschäftigen. Derzeit werde eine Bestandsaufnahme über das Ausmaß des Sanierungsstaus in der Halle durchgeführt. Das Dach, die Sanitäranlagen, die Heizung, Abflüsse und Co. werden unter die Lupe genommen.

Bestandsaufnahme für Halle Fährer Flur in Bearbeitung

Anfang Frühjahr 2018 soll die Bestandsausnahme fertig sein. „Dann soll die Immobilie in das nächste Sanierungsprogramm eingebracht werden“, so Peter Schulz, Sprecher von IB. Wenn die Mittel durch die zuständigen Gremien bewilligt werden, könne frühestens 2019 mit der Maßnahme begonnen werden.

Geht es nach Honisch sollte kein Geld mehr in die Halle gesteckt werden: „Es ist ein Fass ohne Boden.“ Er plädiert für einen Neubau. Einen geeignetet Standort gebe es seiner Meinung nach direkt hinter der Halle auf der Wiese. Einst genutzt als Sportplatz mit Laufbahn und Weitsprunganlage lässt sich diese vergangene Nutzung nur noch durch zwei Fußballtore und ein eckiges Sandfeld erahnen.

Ob es tatsächlich einen Neubau geben wird, bleibt abzuwarten. Je nach Ergebnis der Bestandsaufnahme muss zwischen einer neuen Halle und einer Sanierung des bestehenden Gebäudes abgewogen werden. Ein kompletter Abriss der Halle Fährer Flur kommt schon mal nicht infrage, da diese seit 2013 unter Denkmalschutz steht.

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