Ulrike Mansfeld (l.), Dekanin der HS-Fakultät Architektur, Bau und Umwelt und Steffi Kollmann, Leiterin des Instituts für Architektur und Städtebau an der HSB am Modell des Repair Cafés.Foto: Schlie Ulrike Mansfeld (l.), Dekanin der HS-Fakultät Architektur, Bau und Umwelt und Steffi Kollmann, Leiterin des Instituts für Architektur und Städtebau an der HSB am Modell des Repair Cafés. Foto: Schlie
Neustadt

Fahrrad Repair Café: Ein Gebäude mit vielen Zwecken

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Ein weiterer Baustein des Fahrradmodellquartiers in der Alten Neustadt nimmt Formen an: Das geplante Repair-Café vor der Hochschule soll im Sommer 2019 eröffnen.

Ein erstes Modell des Architekten Justus Dietz war kürzlich auf der Hansebau in den Messehallen zu sehen. Entstehen soll das sogenannte Reallabor vor dem M-Gebäude der Hochschule an der Langemarckstraße und erfüllt dort dann gleich mehrere Zwecke: Als Repair-Café bietet es denjenigen, die ihr Fahrrad reparieren lassen müssen oder möchten, eine Anlaufstelle.

Sie können das gastronomische Angebot mit fair gehandelten Waren nutzen, während sie auf ihr Rad warten. „Für Gastronomie und Werkstattbetrieb wird ein Betreiber und Pächter gesucht“, sagt Steffi Kollmann, Initiatorin des Modellquartiers von der Hochschule Bremen (HSB).

Workshops und Reallabor

Daneben soll aber auch ein Workshop-Programm mit Reparaturkursen angeboten werden, Hilfe zur Selbsthilfe ist damit gemeint. „Die Workshops werden kostenlos angeboten, auch von Mitarbeitern der Hochschule. Da es sich um ehrenamtliche Arbeit handelt, geht das aber nicht rund um die Uhr“, so Kollmann weiter.

Als Reallabor steht das Gebäude aber eben auch den Studenten der Studiengänge Energie- und Umwelttechnik, Architektur und Bauingenieurwesen der HSB als Lernort zur Verfügung. „Bisher müssen wir sehr weit fahren, um den Studenten das in Realität zeigen zu könne, was wir auch lehren“, so Kollmann weiter.

Gemeint sind etwa eine klimafreundliche Architektur, Holzskelettbauweise, Solardach, Gründach, Regenwassernutzung und Retentionsdach. Die Studierenden seien bereits in die Planung involviert, einige schreiben ihre Bachelorarbeiten zu Themen, die mit dem Fahrradmodellquartier verknüpft sind.

Reparieren rund um die Uhr

Im Außenbereich des Gebäudes ist ein sogenannter Workstand geplant. „Wir stellen uns vor, dass man dort rund um die Uhr an einer Vorrichtung sein Rad aufhängen und reparieren kann. Das Werkzeug stünde dann auch zur Verfügung“, erklärt Kollmann.

Dieser Workstand könne zudem für Skateboards und Rollstühle genutzt werden. Zusätzlich sollen in einem Verleih Lastenräder und ein E-Bike mit Anhänger zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern wird das Gebäude aber auch für studentische sowie für öffentliche Klima- und Umweltschutz-Veranstaltungen genutzt werden.

„Es gibt viele öffentliche Angebote der Hochschule. Wir wollen, dass diese dann sichtbar im und vor dem Repair-Café stattfinden. Die Schwelle wird so für Außenstehende niedriger“, erklärt Kollmann. Zu guter Letzt wird der ADFC das Gebäude als Ausgangs- und Zielpunkt von Radtouren nutzen.

Neuer Standort

Verändert hat sich indes der geplante Standort. Ursprünglich sollte es links vor dem M-Trankt entstehen. In Abstimmung mit allen Beteiligten habe man sich nun aber aus Gründen des Denkmalschutzes für die rechte Seite entschieden.

„Die Sicht auf das historische Hochschulgebäude wäre sonst versperrt“, sagt Landeskonservator Georg Skalecki. Mit dem neu gewählten Standort könne zudem die Symmetrie des Platzes und des M-Gebäudes erhalten werden, was auch Ulrike Mansfeld, Dekanin der Fakultät Architektur an der HSB bestätigt: „Die Architektur des Repair-Cafés simuliert den Hain und erhält die Symmetrie.“

Bäume erhalten

Die Bäume, die für das Repair-Café weichen müssen, sollen an anderer Stelle einen neuen Standort finden. Dies geschehe in Absprache mit dem Künstler des Gartenkunstwerks, wie Kollmann erklärt. So sollen jeweils vier Bäume rechts und links des gegenüberliegenden Baus weiter wachsen, die übrigen in die Gestaltung des Neustadtswalls einbezogen werden.

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