Die Studentinnen Anne Seiler (v.l.), Ellen Haak, Alessa Lubig, Tessa Hamann und Pia Mayer haben die Ausstellung über das Leben am Polarkreiskonzipiert.Foto: Bollmann
Übersee-Museum

Vom „Leben am Polarkreis“

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Über drei Semester haben sich Studentinnen mit dem Polarkreis und den Exponaten aus der Sammlung des Übersee-Museum beschäftigt. Das Ergebnis ihrer Arbeit kann man in der Ausstellung „Leben am Polarkreis“ besichtigen.

Die Ausstellung sei zugleich das Finale eines Praxissemesters gewesen, das sie im Master-Studiengang Kunst- und Kulturvermittlung der Universität Bremen angeboten habe, erläuterte Museumsdirektorin Wiebke Ahrndt. Dabei sei es darum gegangen, wie man eine Ausstellung konzipiert und plant.

Zugleich sollten auch Exponate aus einer der ältesten Sammlungen des Museums zugänglich gemacht werden. Die fünf Studentinnen Ellen Haak, Tessa Hamann, Alessa Lubig, Pia Mayer und Anne Seiler erweitertern das ursprüngliche Thema Alaska dabei noch um Kanada und Grönland auf einen großen Teil des extremen Lebensraums Arktis. „Die Arktis wird von acht Staaten politisch vertreten, von denen drei behandelt werden“, erklärte Hamann.

Das schwierige Leben der Menschen am Polarkreis

Die Ausstellung zeigt dabei die Tierwelt genauso wie die Lebensweise der indigenen Bevölkerung, die in dieser baumlosen und kargen Landschaft kluge Überlebensstrategien entwickeln mussten. Das zeigt sich natürlich vor allem in der Jagd und der engen Verbundenheit zu den Tieren, von denen sie besonders abhängig waren.

„Die enge Bindung zwischen Mensch und Tier spiegelt sich auch in der Kleidung, der Kultur, der Religion und Zeremonien wider“, so Hamann. In der Ausstellung finden sich denn auch viele aus Walrosszahn geschnitzte Exponate aus den 1880er und -90er Jahren, aber auch Specksteinschnitzereien aus den 1930er Jahren. Zudem werden arktische Mythen erzählt und schamanische Rituale erläutert sowie auch Jagdwaffen und Boote gezeigt. Dabei gab es bei den Ureinwohnern ursprünglich keine schriftlichen, sondern nur mündliche Überlieferungen, sagt Pia Mayer.

Das Walross-Diorama zeigt einen Ausschnitt aus dem Leben in der Arktis. Foto: Bollmann

Gezeigt wird aber auch das heutige Leben der Inuit, ihre Gebräuche und zunehmenden Probleme mit dem Klimawandel, der nicht nur die Jagdmethoden sondern ihr gesamtes Leben radikal verändert. „Heute werden in der Schule alte Handwerkskunst, Kultur und Sprache vermittelt“, weiß Hamann. Zugleich drohten aber erneute Umsiedlungen, da das schmelzende Eis die Lebensgrundlage von Mensch und Tier gefährde.

Die Ausstellung „Leben am Polarkreis“ wird noch bis zum 22. April im Übersee-Museum gezeigt. Zudem gibt es ein von den Studentinnen entwickeltes Rahmenprogramm mit einer Familienführung am heutigen Sonntag, 11. Februar, ab 14 Uhr, und einer Familienaktion am Sonntag, 25. Februar, 13.30 bis 14 Uhr. Weitere Veranstaltungen sind: der Kulturstammtisch zur Entstehung der Ausstellung am 16. März, 15 bis 16 Uhr, und der Museumsstammtisch mit einem Film über das Leben in der Arktis am 12. April, 15 bis 16.30 Uhr. Zum Abschluss der Ausstellung führen die Studentinnen dann noch einmal am 22. April, 15 bis 16 Uhr, durch die Ausstellung. Weitere Infos gibt es auch unter uebersee-museum.de im Netz.

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