Mehr als nur zum Spielen: Das Spielraumkataster fügt umfassende Informationen zahlreicher Behörden zusammen, neben Spielräumen werden beispielsweise auch mögliche Bauflächen verzeichnet. Foto: WR Mehr als nur zum Spielen: Das Spielraumkataster fügt umfassende Informationen zahlreicher Behörden zusammen, neben Spielräumen werden beispielsweise auch mögliche Bauflächen verzeichnet. Foto: WR
Spielraumkataster

Das Datenmonster oder Bremens magische Karte

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Wo finde ich Spielplätze für Kleinkinder? Welche Parkanlagen haben Gewässer? Das sogenannte Spielraumkataster soll Bremer Behörden die Arbeit erleichtern. Doch auch Bürger könnten bald davon profitieren.

Normalerweise kocht jeder sein eigenes Süppchen, doch drängten sich jetzt Vertreter zahlreicher Behörden in den Vortragsraum des Lidice-Haus: Der Grund ihres Kommens: Sie alle wollen diese Karte. 

Das Vorhaben ist ambitioniert: Bremen als digitales Raster darstellen – mit Informationen der Behörden gespeist, die sie über Jahrzehnte gesammelt haben. Eine Datenmonster, das Google Maps bei Weitem in den Schatten stellt. 

„Das, was wir hier haben, ist einzigartig“

Jeder Ortsteil, jede Fläche von Interesse kann genauestens unter die Lupe genommen nehmen – je nach Fragestellung. Was verdienen die Menschen dort? Wie alt sind sie? Wie viele Kinder leben im Umkreis eines Spielplatzes, welche Geräte brauchen dort Wartung?  Wo befindet sich Leerstand, mögliche Bauflächen? Sportplätze? Besitzverhältnisse?

„Das, was wir hier haben, ist einzigartig – keine andere Stadt hat so etwas“, sagte Ulrich Schewe vom Statistischen Landesamt. Und: das Projekt ist eine Synergie, jede Behörde profitiert von den Informationen der anderen. Der Zugriff erfolgt via Webserver. 

„Stellen Sie sich das wie einen Schreibblock mit durchsichtigen Blättern vor“, erläutert Ulrike Kulenkampff das Prinzip. „Jeder Behörde schreibt eine Seite, die werden übereinander gelegt, die Karte wird detaillierter, informativer.“ 

Eine Personal- und Kostenfrage

Ulrike Kulenkampff arbeitet für das Sozialressort, Bereich Spielraumförderung. Sie gab mit ihrer Idee den Anstoß zum Projekt. „Aus Komfortgründen“, wie Kulenkampff sagt. „Ich hatte keine Lust mehr, mir einen Wolf zu suchen.“ So wie Google wollte sie es haben, eben nur mit Ressortdaten. Die Idee war geboren, weitere Behörden stiegen mit ein.

Nun soll im Auftrag des Senats das Projekt zum Abschluss gebracht werden. Bis alles funktioniert, könnte noch Zeit vergehen. „Es ist eine Personal- und Kostenfrage“, sagt Markus Halbig vom Statistischen Bundesamt. Auch die stetigen Veränderungen seien eine Herausforderung. 

Doch wenn es soweit ist, geplant ist die Zeit vor der Bürgerschaftswahl im Mai 2019, könnten auch Bremer Bürger auf die Karte zugreifen – allerdings in abgespeckter und benutzerfreundlicherer Form. „Über die Plattform bremen.de ließen sich dann ausgewählte Informationen einsehen, etwa die Ausstattung eines Spielplatzes“, so Markus Halbig.

Alle Informationen wolle man hingegen nicht zugänglich machen. 

 

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