Um die Versorgung zu gewährleisten, bittet das Rote Kreuz um weitere Blutspenden. Foto: Schlie
Drohende Engpässe

Anhaltende Grippewelle: Blutpräparate werden knapp

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42 Tage – so lange sind Blutkonserven haltbar, wenn sie gelagert werden. Mit der wochenlang in Deutschland anhaltenden Grippewelle heißt das: Die Reserven drohen, langsam aber sicher zur Neige zu gehen, auch in Bremen.

„Im April könnte es eng werden“, sagt Lübbo Roewer, Sprecher des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Bremen. Ein Mangel ist in den Bremer Kliniken noch nicht zu verzeichnen – droht aber bald, wenn es so weitergeht.

Seit etwa drei Wochen seien die Auswirkungen der Grippewelle zu spüren, sagt Roewer. „Wir verzeichnen einen Spendenrückgang von 10 bis 15 Prozent.“ Bei rund 1.500 Blutspenden pro Tag im Großraum Bremen/Oldenburg, falle das stark ins Gewicht, erklärt Roewer. Denn wer krank sei, der dürfe nicht spenden.

„Brauchen jetzt eine Trendwende“

„Noch gibt es keine Engpässe oder Notfälle in der Klinikversorgung, aber wir brauchen jetzt eine Trendwende“, sagt der DRK-Sprecher und fügt hinzu: „Wir leben aktuell von dem, was wir bekommen haben.“

Das Bremer Gesundheitsressort sieht noch keinen Grund zur Panik: „Derzeit besteht eine Versorgungssicherheit und alle Anfragen der Kliniken können vom DRK-Blutspendedienst bedient werden“, erklärt Ressortsprecherin Christina Selzer. Aber auch sie betont: „Sollte das Spendenaufkommen weiterhin so niedrig bleiben, könnte die Versorgungssituation im April/Mai kritisch werden“.

Noch nie dagewesenes Ausmaß 

Die Grippe- und Erkältungswelle, die nun schon seit mehr als drei Wochen andauert, sei in einem solchen Ausmaß noch nie vorgekommen, bemerkt Lübbo Rower. Spendenrückgänge treten sonst eher in der Sommerzeit auf, wenn viele Spender und Helfer verreist sind.

Sollte es jetzt knapp werden, wird der Blutspendedienst rechtzeitig reagieren. „Wir beobachten die Situation genau und richten, sobald es nötig ist, noch zusätzliche Spendentermine ein“, sagt der DRK-Sprecher.

Nächste Spenden-Termine

An weitere gesunde Spender appelliert er: „Wir freuen uns über jeden Freiwilligen, der sich kurzfristig entschließt, zu spenden. Engpässe sollten auf jeden Fall vermieden werden.“ Blut spenden kann nach DRK-Angaben jeder gesunde Mensch, der mindestens 18 Jahre alt ist und nicht weniger als 50 Kilogramm wiegt.

Das DRK rät zudem, zuvor reichlich zu trinken und nicht mit leerem Magen zu erscheinen. Spender müssen seit vier Wochen gesund sein.

Die nächsten Blutspende-Termine: 26. März, St.-Jakobi-Gemeindehaus Buntentor, Kirchweg 55, 15.30 bis 19.30 Uhr; 26. März, Lesum, Friedehorst, Rotdornallee 64, 16 bis 19.30 Uhr; 28. März, Quartierszentrum Huckelriede, Niedersachsendamm 20a, 15.30 bis 19.30 Uhr; 31. März, Caroline-Kettler-Haus Hastedt, Hastedter Heerstraße 250, 11 bis 15 Uhr. Weitere Infos unter blutspende-nstob.de

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