Bei einer von Ortsbrandmeister Olav Heese (Zweiter von links) organisierten Besichtigung der Altersabteilung des Feuerwehrhauses ließen sich Horst Schilling, Jürgen Schröder und Wilfried Teetz (von rechts) von Kleiderwartin Melanie Borchers die neue Arbeitsbekleidung demonstrieren. Foto: Möller Bei einer von Ortsbrandmeister Olav Heese (Zweiter von links) organisierten Besichtigung der Altersabteilung des Feuerwehrhauses ließen sich Horst Schilling, Jürgen Schröder und Wilfried Teetz (von rechts) von Kleiderwartin Melanie Borchers die neue Arbeitsbekleidung demonstrieren. Foto: Möller
Neue Bekleidung

Beige Uniform löst bei Feuerwehren den Blaumann ab

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Neue sandfarbene Jacken und Hosen für die Feuerwehrleute sollen für ein Plus an Eigensicherung und erhöhten Tragekomfort sorgen. Die Stadt Osterholz-Scharmbeck investiert rund 225.000 Euro in die Schutzausrüstung.

Sitzt gut, tut gut und sichert zusätzlich ab: Die Feuerwehren in Osterholz-Scharmbeck rücken in Zukunft in einer neuen Arbeitsbekleidung aus. Besonders auffällig ist der helle Farbton. „Manche beschreiben die Farbe als sandfarben, andere sprechen von Gold oder Beige“, sagte Stadtkleiderwartin Melanie Borchers bei einer Präsentation am vergangenen Freitag. Die Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Osterholz-Scharmbeck überzeugte sich bei einer Besichtigung des Feuerwehrhauses an der Heimstraße vom guten technischen Stand der Einsatzausrüstungen und bekam auch die neue Dienstkleidung vorgeführt.

Besonders wichtig sei es bei der Ausschreibung für die kurzgeschnittenen Jacken und langen Überhosen gewesen, dass der Stoff atmungsaktiv ist und die Retter nicht so schnell ins Schwitzen geraten. Außerdem seien die Jacken kürzer geschnitten, „dem Körper angepasst, du kannst dich darin besser bewegen und fühlst dich nicht mehr wie in einem Sack“, sagt die Kleiderwartin.

Atemschutzträger werden zuerst neu eingekleidet

Vom Kleidungswechsel profitieren in einem ersten Schritt die Atemschutzgeräteträger der Schwerpunkt- und Stützpunktwehren aus Osterholz-Scharmbeck, Garlstedt, Pennigbüttel sowie Scharmbeckstotel.

Gerade die helle Farbe der Dienstbekleidung hat viele Vorteile, so gibt es eine geringere Wärmeaufnahme durch Wärmestrahlung und Sonnenlicht. Verschmutzungen und Beschädigungen sind an der hellen Bekleidung schneller erkennbar, das ist für Schutzbekleidung ein wichtiges Kriterium. Außerdem sind die Einsatzkräfte im Dunkeln besser zu erkennen, was die Sicherheit für alle erhöht.

Investition in Höhe von 225.000 Euro

Vor der Investition von rund 225.000 Euro in die neue Dienstbekleidung haben die im Stadtkommando vereinten Feuerwehrkräfte sorgfältig den Markt sondiert und Kriterien entwickelt, die ihnen bei der Anschaffung besonders wichtig waren. Zwölf Hersteller wurden europaweit kontaktiert und eingeladen, Muster als Trageproben zuzusenden. „Von lediglich drei Ausrüstern haben wir tatsächlich jeweils zwei Sätze erhalten, diese wurden an der Atemschutzstrecke in der Feuerwehrtechnischen Zentrale ausführlich getestet“, so Borchers.

Das ausgewählte Modell besticht durch Tragebequemlichkeit, eine einfache Handhabung und besondere Merkmale wie die wertvollen Kniepolster. Im Schulterbereich ist die Jacke gepolstert, das ist sinnvoll, weil dort die Gurte der Sauerstoffflaschen Halt brauchen.

Halteschlaufe zur Rettung von Kameraden

Weiterhin ist in den Einsatz­jacken ein Multifunktionsgurt zum Retten und Selbstretten integriert. Es muss also kein gesonderter Feuerwehrhaltegurt mehr getragen werden. Im Halsbereich gibt es eine Art Rettungs- und Halteschlaufe, daran kann eine in brenzlige Situation geratene ehrenamtliche Feuerwehrkraft von seinen Kameraden gepackt und in Sicherheit gezogen werden. Die neue Einsatzbekleidung wiegt zirka 4,5 Kilogramm und ist damit leichter als der bisherige Stoff. „Insbesondere wenn wir lange unterwegs sind, macht sich das bemerkbar“, hebt Borchers hervor.

Die neue Dienstbekleidung kommt übrigens maßgeschneidert in den Spind: Die Grundgrößen bleiben S, M, L und XL, aber Arm- und Beinlänge werden für jeden Aktiven ausgemessen und sein Anzug danach angefertigt. Auf dem ins Futter genähten Etikett mit Pflegehinweisen ist dann auch der Name des Trägers vermerkt.

„An Ausrüstung für Lebensretter nicht sparen“

„Unsere ehrenamtlichen Feuerwehrleute riskieren in gefährlichen Einsätzen ihr Leben, da dürfen wir für ihre gute Ausrüstung nicht sparen“, so Bürgermeister Torsten Rohde, der sich gestern die neue Dienstbekleidung vorstellen ließ. Die alten, blauen Uniformen bleiben noch als Ersatz im Einsatz.

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