Zur Weiterentwicklung der Museumsanlage wurde gestern im Kreisentwicklungsausschuss eine neue Machbarkeitsstudie vorgestellt. Fazit: Der Ausstellungsbereich soll räumlich kleiner werden und sich inhaltlich auf die Themen Natur und Umgebung konzentrieren. Foto: Möller Zur Weiterentwicklung der Museumsanlage wurde gestern im Kreisentwicklungsausschuss eine neue Machbarkeitsstudie vorgestellt. Fazit: Der Ausstellungsbereich soll räumlich kleiner werden und sich inhaltlich auf die Themen Natur und Umgebung konzentrieren. Foto: Möller
Neue Studie

„Museumsanlage im Dreiklang weiterentwickeln“

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Über die Museumsanlage sollen die Ansätze „Natur und Umgebung entdecken“ weiterentwickelt werden. Das empfehlen die Gutachter einer Machbarkeitsstudie, die Dienstag im Kreisentwicklungsausschuss vorgestellt wurde.

Für das Kulturland Teufelsmoor bleibe Worpswede der Besuchermagnet, die Kreisstadt könne zusätzlich als Kristallisationspunkt weiterentwickelt werden, so Silke Petzold vom Bremer Projektentwickler Erlebniskontor. Das Ensemble an der Bördestraße brauche eine „Verkleinerung in der Fläche“. Die Exponate sollten dafür stärker in einen Zusammenhang gerückt werden.

Künftig könne der museale Bereich auf das Erdgeschoss des Findorffhauses und den Vogelmuseumstrakt beschränkt werden. Der Rundgang würde das Landschaftsbild der Hammeniederung einfangen, einen Flug mit den Vögeln simulieren, ihre unterschiedlichen Arten fokussieren und die Umgebung entdecken lassen. Ein Café würde im heutigen Mitmachmuseum angesiedelt werden. 3,65 Millionen Euro müssten für diese „kleine Lösung“ investiert werden.

Investitionskosten von 3,65 bis fünf Millionen Euro

Besser, so Petzold, wäre eine mittlere Lösung, das Findorffhaus würde dafür saniert werden und einen Anbau erhalten. Dort, wo früher das Haus des Oberkreisdirektors stand, könnten ein Museumsshop, das Café und Seminarräume eingerichtet werden. Diese Variante schlüge mit
fünf Millionen Euro Investitionskosten zu Buche. Das Gebäude für Schifffahrt und Torfabbau außerhalb der alten Klostergrenzmauer könnte zum Hammehafen versetzt werden und Raum für Parkplätze bieten.

Von der ganz großen Lösung für die Museumsanlage, wie sie 2010 durch einen Masterplan formuliert worden war, verabschieden sich die Gutachter: 100.000 Besucher pro Jahr, wie damals geschätzt, seien illusorisch. Petzold prognostiziert rund 15.000 Gäste, und die kämen nicht als Übernachtungstouristen in den Landkreis, sondern wohnen in der näheren Umgebung.
Mit 3,5 Personalstellen sei die Museumsanlage zu betreiben. Wenn die Eintrittsgelder für Erwachsene auf 5 Euro angehoben würden, bliebe ein jährliches Defizit von rund 250.000 Euro.

Fürs Museum muss ein Träger gefunden werden

Politik und Verwaltung müssten auch die Organisationsstruktur beraten. Bis zur Schließung des Museums vor einem Jahr war die Kulturstiftung des Landkreises Trägerin, seitdem erhält der Förderverein der Museumsanlage einen Notbetrieb aufrecht.

Dessen Vorsitzender Dr. Detlef Risch äußerte gestern, dass das Gutachten richtungsweisend sei. Der Förderverein wolle schon vor der Fassung von Beschlüssen handeln. Man habe gerade einen Lehrer eingestellt, der für eine engere Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas sorgen solle. Für notwendige Investitionen an der Anlage sieht Dr. Risch gute Aussichten, einen siebenstelligen Betrag als Fördersumme bewilligt zu bekommen.

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