Kletterwald In Karen Kohlweys Parcours bewältigen Kinder Kletter-Hindernisse wie das Käserad. Foto: Bültel
Kletterwald

Hexenkorb und Käserad zwischen den Baumwipfeln

Von
Im Neukruger Hochseilgarten Wipfelstürmer für Kinder beginnt Ende März die neue Saison. Ein weiterer Parcours bietet auch Anfängern Spaß am Klettern. Am Karsamstag können Besucher den Wald kostenlos ausprobieren.

Hoch oben in den Baumwipfeln klettern Kinder über wackelige Kisten, hangeln sich von Reifen zu Reifen, wagen sich in den Hexenkorb und überqueren eine kaputte Dschungelbrücke. Die Neu­krugerin Karen Kohlwey eröffnete vergangenes Jahr ihren aus eigener Tasche bezahlten Klettergarten Wipfelstürmer. Ende März beginnt die neue Saison.

„Ich klettere selber total gerne in den Bergen oder in Kletterwäldern“, sagt Kohlwey. Vor rund fünf Jahren hatte die Physiotherapeutin die Idee, einen Klettergarten zu bauen und zu betreiben. Anträge, Genehmigungen, das Abschließen von Versicherungen und Baumgutachten zögerten die Verwirklichung hinaus.

Kein langes Anstehen

2017 fertigte Insight Out, eine Firma für Hochseilgartenbau, den Parcours schließlich an. Kohlwey bietet den Wald nur Gruppen mit Kindern bis zu 13 Jahren an.

Dafür hat eine Gruppe den kompletten, vom TÜV geprüften Kletterwald für sich allein, was ein langes Anstehen verhindert. „Kinder kommen bei jedem Wetter“, sagt die Neu­krugerin. „Die Blätter halten Nieselregen sowieso auf.“

Ein Trainer und ein Betreuer mit Hochseilgartenausbildung sind zusammen mit den Kindern auf den Plattformen, helfen aus und seilen sie zur Not ab. „Wir zwingen kein Kind, den Parcours zu Ende zu klettern“, sagt Kohlwey, „aber sie sind furchtbar stolz, wenn sie es geschafft haben.“

Kinder sind immer gesichert

Die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen benutzt in ihrem Klettergarten keine Karabiner, sondern ein Umleitsystem. Die Kinder sind an einem Seil befestigt, das auf Rollen weiter geschoben wird. „Ich möchte vermeiden, dass die Kinder ungesichert sind“, sagt die Besitzerin. Menschliches Versagen soll damit verhindert werden.

Wipfelstürmer umfasst drei Parcours. Bei der Station Eidechse klettern die Kinder in vier Meter Höhe. „Die fliegenden Balken bereiten die größten Schwierigkeiten“, sagt Kohlwey.

Die jungen Kletterer müssen außerdem im Team zusammenarbeiten. „Sie müssen ein Tau stramm ziehen und halten, bis die anderen Kinder darüber geklettert sind. Oft feuern sie sich gegenseitig an“, sagt Kohlwey.

Neuer Parcours für Einsteiger

Einige Kinder trauen sich jedoch nicht auf den Eidechsen-Parcours. Anfang 2018 gab Kohlwey deshalb den bis zu zweieinhalb Meter hohen Grashüpfer-Parcours in Auftrag. „Er ist als Einstieg gedacht, das Klettern ist einfacher. Eine Seilrutsche zum Üben ist ebenfalls integriert.“

Wer zwischen die Bäume hindurch fliegen möchte, kann den Fledermaus-Parcours ausprobieren. Auf zirka 80 Meter Länge geht es mit zwei Zwischenlandungen von einer Seilrutsche zur nächsten.

Kostenloses Probeklettern

Neben dem Grashüpfer-Parcours ist die Möglichkeit neu, mithilfe von bunten Griffen „bis zur Quietscheente“ einen Baumstamm empor zu klettern. Anschließend werden die Kletterer vorsichtig abgeseilt. Zum Abschluss bietet der Kletterpark den Wipfelsprung aus zehn Meter Höhe an. Ein sogenanntes Free Fall Gerät bremst den Sprung sicher ab.

Geburstagskinder können zur Krönung auf einem Baumstamm Platz nehmen. „Ein Baum musste gefällt werden und aus dem Stamm haben wir einen Thron gebaut“, sagt Kohlwey. Auf dem Gelände stehen außerdem Trampolin, Slackline, Beachplatz, und Picknickbänke zur Verfügung.

Das Team von Wipfelstürmer bietet am 31. März den Tag des offenen Waldes am Dahlienweg in Neukrug an. Kinder können kostenlos für eine halbe Stunde den Park ausprobieren. Weitere Infos unter wipfelstürmerwald.de oder unter Telefon 0421/ 878 88 16.

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner